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Volksfeste Volksfeste: Plötz ist mit Sonne im Bunde

Von Michael Tempel 01.07.2001, 17:42

Plötz/Mösthinsdorf/MZ. - Die Plötzer haben bei den Wetterfröschen offenbar ein Sonnenschein-Abonnement. Wie sonst könnte Bürgermeisterin Sabine Bödenberg so sicher sein und sagen: "Wenn Plötz feiert, scheint immer die Sonne." Zum bereits neunten Mal trugen die Bewohner des Ortes im nördlichen Saalkreis ihr Dorffest aus - zum neunten Mal bei schönstem Wetter.

Der Wermutstropfen: Die Teilnehmer der "Schacht-Rallye" kamen mächtig ins Schwitzen. Dem Spaß tat dies allerdings keinen Abbruch. "Und dabei mussten wir einen Boxenstopp einlegen." Steffen Bernauer Super-Torpedo-Lenker "Wir haben zum ersten Mal zur Schacht-Rallye aufgerufen", erzählte die Bürgermeisterin. Das Rennen stellte dabei einen Höhepunkt des Festprogramms dar, bei dem am Freitag und Sonnabend unter anderem Musik, kulinarische Spezialitäten und ein Feuerwerk geboten wurden. Bei der Rallye durften ausschließlich mit Muskelkraft betriebene Fahrzeuge den Hindernis-Parcours hinter dem Festplatz absolvieren. Es war schon skurril anzuschauen, was für Konstruktionen dabei ins Rennen gingen.

Die "Plötzer Schachtschwalben" (eine berüchtigte Männer-Tanzgruppe) beispielsweise liefen mit einem "Schwalbennest" auf. Das sah aus wie eine runde, bewegliche Umkleidekabine im Freibad, angetrieben von Reinhard Weide, Peter Henze, Klaus Leitner und Reinfried Zimmer. Dieses "Fahrzeug" hatte letztlich jedoch keine Chance gegen die rollenden Mülltonnen, mit denen Jenny, Corina, Heike und Katrin vom Plötzer Jugendklub unterwegs waren. Die Kleider des Quartetts aus Müll- und Einkaufstüten waren angesichts der sengenden und schweißtreibenden Hitze aber alles andere als witterungsgerecht. Vielleicht ein Grund dafür, dass das Mülltonnen-Team auf Platz zwei landete. Die Jury setzte nämlich letztlich den Piloten des "Superturbotorpedos" die Siegerkrone bei der Rallye-Premiere auf. Steffen, Stephan und Ronny kurvten mit einer Zinkwanne auf dem Gestell eines Mountainbikes recht geschickt um und über die Schikanen. "Und dabei mussten wir zwischendurch noch einen Boxen stopp einlegen, ein Rad wechseln und die Lager abschmieren", freute sich Torpedo-Lenker Steffen. Dass bei der ersten Schacht-Rallye nur acht ausgeflippte Fahrzeuge an den Start gingen, störte die Festveranstalter vom Dorfklub wenig. Immerhin wurden insgesamt wieder etwa 1 000 Gäste beim Dorffest gezählt. "Aller Anfang ist schwer. Die meisten Leute konnten sich sicher nicht so richtig vorstellen, was es mit der Rallye auf sich hat", so Bürgermeisterin Bödenberg. "Im kommenden Jahr wird es bestimmt einen Ansturm geben."

Eine gute Besucher-Resonanz erlebte wenige Kilometer entfernt zur gleichen Zeit auch das Heimatfest in Mösthinsdorf. Zum zweiten Mal veranstaltet, knüpft das Spektakel in dem 300-Einwohner-Ort an die Tradition der früheren Dorffeste an. Mit einer Dessousmodenschau und dem Abschluss-Feuerwerk am Samstagabend präsentierten Ronny Krimm und seine Mitstreiter vom Heimatverein den Gästen einige neue Programm-Höhepunkte. Eine dritte Auflage der Fete wird es im kommenden Jahr geben, das steht fest. "Bei der Mitgliederversammlung im Juli wollen wir den Termin bestimmen", so Vereinsvorsitzender Krimm.