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Volksfest der Vereine Volksfest der Vereine: Ganz Annaburg feiert um großen Maibaum

Von Frank Grommisch 02.05.2001, 15:42

Annaburg/MZ. - "Wer hätte das vor fünf Monaten gedacht? Jubel, Trubel und Spaß ohne Ende. Eine solche Begeisterung und Zuspruch hätten wir in unseren kühnsten Träumen nicht erwartet", strahlte Eduard Korschat. Selbst das Wetter spielte mit. 2 000 Leute kamen auf den historischen Marktplatz. Den zierte seit 9 Uhr ein neues Wahrzeichen. Für den zwölf Meter hohen, in den Farben der Stadt, Grün und Weiß, lackierten Maibaum war extra ein neues Fundament in das Kopfsteinpflaster gegossen worden, um die nötige Standfestigkeit herzustellen.

"Wir wollen versuchen, dass der Maibaum noch bis zum Stifelfest stehen bleiben kann. Dazu ist jedoch eine Genehmigung der Denkmalschutzbehörde notwendig. Wir hoffen, dass niemand etwas an diesem Schmuckstück auszusetzen hat. Schließlich symbolisiert es das gemeinsame Handeln der Bürger dieser Stadt", brachte Waldemar Petersohn auf den Punkt, was dieses erste Maifest der Annaburger Vereine ausmacht:

<Fruchtbringende Zusammenarbeit der Handwerker, Händler und Mitglieder der 21 Interessengemeinschaften, die sich unter Regie des Vereins für Handwerk, Gewerbe und freie Berufe der Verwaltungsgemeinschaft Annaburg e.V. um die Organisation des Tages bemüht hatten. Während um 10 Uhr zum offiziellen Beginn der Schweinitzer Spielmannszug die reichlich erschienenen Besucher mit schmissigen Melodien unterhielt, schlug ab 11 Uhr der Forstliche Gesangverein verhaltenere Töne an.

Doch beim Vortrag des Annaburger Liedes stimmten, natürlich von den Sängern so gewollt und dazu animiert, die Gäste mit ein. "Ich bin begeistert von der die Initiative. Doch noch mehr große Veranstaltungen verkraftet unsere kleine Stadt kaum. Wichtig ist in jedem Fall die Lebensfreude, mit der die Leute hier wirken. Man spürt förmlich, dass es allen, Gästen wie Akteuren, einen Riesenspaß bereitet", sagte Bürgermeister Erich Schmidt. Mit den Mitgliedern der Gemeinschaft "Altes Annaburg" stieß er auf die Zukunft der Heidestadt an.

Der edle Tropfen, der ihm von Pastor Michael Stifel (Dieter Koperski) gereicht wurde, trug den Namen "Mutter Annas Kräuterlikör". Die Kurfürstin selbst schwitzte ebenso wie ihr Gatte, Kurfürst August der I. Die historischen Gewänder passten so gar nicht zu den sommerlichen Temperaturen. Jedoch hielt die emsige Gruppe tapfer durch und wandelte von Stand zu Stand, um mit den Handwerkern und Gewerbetreibenden sowie den Vertretern der Vereine auf das gelungene Fest und seine Wiederholung im nächsten Jahr anzustoßen.

Auf dem Marktplatz präsentierte sich eine ganze Anzahl von Unternehmen der Stadt. Dem Trend der Zeit folgend bot das Autozentrum Roedler für jeden, der an diesem Tag einen Pkw kaufte, als Zugabe ein 200-Liter-Fass mit Benzin. Weithin waren die roten, zur Pyramide aufgetürmten Fässer zu sehen. Manchem Zuschauer stockte bei den Vorführungen des Sumu-Karate-Klubs Schweinitz, der eine Aikido-Gruppe in Annaburg hat, der Atem.

Selbst die jüngsten Mitglieder, Maximilian Rabe und Alexander Kohrs, zeigten fast perfekte Judogriffe und warfen sich gegenseitig geschickt auf die Matte. "Unser Ziel war es, einander näher zu kommen und uns besser kennen zu lernen. Das ist vollauf gelungen. Viele neue Beziehungen wurden geknüpft. Das ist gut für die Stadt und die Region und bestärkt uns, auf dem Weg weiterzumachen", resümierte Eduard Korschat am Ende des Festes.