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Viren und Trojaner Viren und Trojaner: Hilfe, mein Smartphone ist infiziert!

Von Sven Appel 25.04.2007, 09:16
Der Handy-Virus «CommWarrior» verschickt sich selbst als MMS an Telefonnummern aus dem Adressbuch des befallenen Handys. Allerdings muss er zuvor installiert worden sein. (Foto: dpa)
Der Handy-Virus «CommWarrior» verschickt sich selbst als MMS an Telefonnummern aus dem Adressbuch des befallenen Handys. Allerdings muss er zuvor installiert worden sein. (Foto: dpa) Wentker/Wenda

Bonn/dpa. - Ein schon länger bekannter Handy-Virus ist «CommWarrior». Erarbeitet meist unbemerkt im Hintergrund und verschickt sich selbst als MMS, also als Multimedia-Kurznachricht, an Telefonnummern, die er im Adressbuch des befallenen Handys findet. Damit sich «CommWarrior» weiterverbreiten kann, muss ihn der Handy-Nutzer aber erstmal akzeptieren und installieren. So gibt der Virus etwa vor, eine Update-Funktion zu sein.

Vergleichbar mit dem, was Viren auf PCs anrichten, ist das Werkder Handy-Schädlinge jedoch noch nicht: «Da gibt es auch vielPanikmache», sagt Christoph Hardy, Sprecher von Sophos, einemUnternehmen, das Sicherheitssoftware entwickelt. Wer ein normales Handy besitzt und damit vor allem telefoniert, habe momentan kaum etwas zu befürchten. Handy-Viren betreffen laut Hardy vor allem Smartphones, also Handys, die mit den Betriebssystemen Symbian oderWindows mobile arbeiten.

Solche Handys haben im Vergleich zum PC jedoch nur eine geringeVerbreitung. Die Zahl der angreifbaren Geräte ist nicht so hoch, dasssich der Aufwand für eine Attacke lohnen würde. «Bei den bisheraufgetauchten Viren oder Trojanern, die auf Handys abzielen, handeltes sich eher um eine Art proof of concept», erklärt Matthias Gärtnervom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechik (BSI) in Bonn.Die Viren sollen die Wirksamkeit bestimmter Angriffsweisen testen.

«Es gibt keine aktuelle Bedrohung», sagt Gärtner. Das könnte sichallerdings bald ändern - die Zahl der Smartphones steigt, und auchdie Nutzung des mobilen Internets wird mit der Verbreitung vonUMTS-Geräten und sinkenden Gebühren zunehmen. Dabei dürften besondersdie im beruflichen Umfeld hin und her geschickten Daten für Hackerinteressant sein, ebenso neue mobile Bezahlservices, durch derenManipulation sich womöglich Geld abzweigen lässt.

Das BSI rät Handy-Nutzern daher jetzt schon dazu, ihre Geräte miteinem Virenschutz auszustatten. Für viele Anwender wäre esschließlich schon eine Katastrophe, wenn ein Virus die auf dem Handyhinterlegten Kontakte und Telefonnummern löschen würde. Gärtnerempfiehlt deshalb, die auf dem Handy angesammelten Daten hin undwieder auch mal auf einem anderen Datenträger zu sichern.

Derzeit besteht die Gefahr für Smartphone-Nutzer laut ChristophHardy von Sophos eher darin, Viren über das Handy ungewolltweiterzugeben. Für den Anwender haben Experten daher die gleicheEmpfehlung parat, die auch für die Internetnutzung am PC gilt: keineMail-Anhänge öffnen, wenn man den Absender nicht kennt oder wenn mankeine E-Mail mit Anhang erwartet.

Eine Sicherheitslücke auf dem Handy kann die auf vielen Gerätenvorhandene Bluetooth-Schnittstelle sein. Hacker könnten so ohneKenntnis des Handy-Besitzers zum Beispiel eine Internetverbindungherstellen, warnt Marion Stolzenwald, Sprecherin von Vodafone. DieBluetooth-Funktion sollte deshalb auf den Modus «unsichtbar» oder«verborgen» eingestellt sein. Und unerwartete Aufforderungen zurInstallation von Programmen sollten abgelehnt werden.