VfB Stuttgart VfB Stuttgart: Vom Chef- zum Co-Trainer

Stuttgart/dpa. - Den Rückzug in die zweite Reihe erklärt Brehme, der im April nacheiner sportlichen Talfahrt beim Zweitligisten Unterhachingzurückgetreten war, mit der Person des italienischen Startrainers.«Unter einem anderen hätte ich das nicht gemacht.» Er habe auch einAngebot als Trainer in Österreich gehabt, sich nach einem Anruf vonTrapattoni aber für den VfB entschieden. «Ich kenne ihn seit 17Jahren», sagt der gebürtige Hamburger. «Für mich ist es einFortschritt, unter so einem Trainer zu arbeiten. Ich kann viel vonihm lernen.» Drei Jahre hat er zwischen 1988 und 1991 unter dem«Maestro» bei Inter Mailand gespielt: 1989 sind sie zusammenitalienischer Meister geworden, 1991 UEFA-Cup-Sieger.
Ein anderer Coach als Trapattoni hätte mit der Aufmerksamkeit fürden 86-fachen Nationalspieler an seiner Seite womöglich Probleme.«Sehr viele Interviewanfragen» habe er zur Zeit, sagt Brehme. Waseinerseits an der glanzvollen Fußballlaufbahn des früheren linkenVerteidigers und Mittelfeldspielers liegt, der für seine perfektenFlanken bekannt war und mit Bayern München (1987) und dem 1. FCKaiserslautern (1998) deutscher Meister wurde.
Vor allem aber jährte sich am vergangenen Freitag zum 15. Mal sein1:0-Siegtreffer im WM-Endspiel von Rom. Die 85. Minute lief an jenemAbend des 8. Juli 1990, als der damals 29-Jährige einen Foulelfmetergegen Argentiniens Torwart Sergio Goycoechea verwandelte und damitden Titelgewinn sicherte. Eigentlich hätte Kapitän Lothar Matthäusschießen sollen, doch der fühlte sich an diesem Tag nicht sicher.Brehme zögerte nicht und übernahm die Verantwortung.
Als Trainer war er bisher nicht annähernd so erfolgreich. Dennauch in Kaiserslautern hatte seine Arbeit als Teamchef am 26. August2002 nach zwei Jahren vorzeitig geendet. Nachdem er in den beidenVorjahren den Einzug in einen internationalen Wettbewerb verpassthatte, kam nach einem verpatzten Saisonstart der Rauswurf.
Seine Aufgaben beim VfB «liegen im taktischen Bereich», sagtBrehme. Dazu gehört ein intensives Videostudium mit Trapattoni. Auchsein gutes Italienisch kommt ihm in der Arbeit mit dem «Freund»zugute. Es fällt allerdings auf, dass er nur einen Einjahres-Vertraghat, während sich Trapattoni bis 2007 an den UEFA-Cup-Teilnehmergebunden hat. Doch zu seinen Zukunftsplänen will Brehme nichts sagen.«Ich habe jetzt erstmal einen Vertrag bis 2006, danach sehen wirweiter.»