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VfB Stuttgart

20.01.2010, 10:36

Der Schock im Schwabenländle ist in der Winterpause neuem Optimismus gewichen. Nach einer verkorksten Hinrunde mit nur 16 Punkten hat der neue Trainer Christian Gross innerhalb kürzester Zeit für einen Ruck in der Mannschaft gesorgt. Laut Thomas Hitzlsperger sind unter dem Schweizer, der vom FC Basel kam, neue Zeiten angebrochen. Jeder bekomme seine Chance. Er habe noch nie einen Trainer erlebt, «der so präsent ist und so explizit auf jeden einzelnen Spieler eingeht».

Die Stürmer Ciprian Marica und Pawel Pogrebnjak sind die ersten Gewinner des Trainerwechsels von Markus Babbel zu Christian Gross. Ihre stark verbesserten Leistungen sind aber keine Überraschung. Ihr neuer Coach stand schon immer auf den Typus robuster, kantiger Strafraumstürmer, wie beide ihn verkörpern. Gross' Strategie, seine Angreifer nicht ständig ins Kombinationsspiel einzubinden sondern lieber im gegnerischen Strafraum lauern zu lassen, kommt ihnen eher entgegen als etwa dem lauffreudigen Cacau. «Christian Gross will, dass wir Stürmer immer im Zentrum spielen, um Tore zu machen», sagt Marica. «Ich habe das Gefühl, dass ich mehr Vertrauen habe. Er hat uns stark geredet.» Endlich scheint die Bürde von Superstürmer Mario Gomez, der für 30 Millionen Euro im Sommer zu Bayern München wechselte, überwunden.

Nach wie vor ist die Konkurrenz im zentralen Mittelfeld des VfB groß. Sami Khedira und Zdravko Kuzmanovic wollen ihren Platz nicht kampflos räumen, wenn Hitzlsperger und Alexander Hleb, der vom FC Barcelona ausgeliehen wurde, ihr Formtief überwinden.

Im Winter wurde nach dem Abgang von Ludovic Magnin (FC Zürich) und dem Einsatz von Artur Boka mit der Elfenbeinküste beim Afrika Cup Cristian Molinaro (Juventus Turin) auf Leihbasis als Linksverteidiger geholt. «Der VfB steht zurzeit nicht dort, wo der Verein normalerweise hingehört. Die Mannschaft ist besser als ihr momentaner Tabellenplatz», sagte Molinaro. Manager Horst Heldt freute sich: «Es ist wichtig, dass wir für diese Position einen erfahrenen Spieler verpflichten konnten, der uns jetzt sofort weiterhilft.» Zudem darf der schnelle, zweikampf- und kopfballstarke Molinaro auch noch in der Champions League auflaufen.

Für den fallengelassenen Trainer Markus Babbel kam die Winterpause dagegen schon zum Nikolaus: Nach dem schwachen Heimspiel gegen den VfL Bochum musste der VfB-Trainer sein Amt am 6. Dezember abgeben. Babbel wurde möglicherweise das monatelange Pendeln zwischen Stuttgart und Köln für den Erwerb des Trainerscheins zum Verhängnis. Zudem fand Babbel keine Stammelf und wechselte häufig das taktische System. In der Liga folgte Pleite auf Pleite, immerhin wurde in der Hinrunde das Achtelfinale in der Champions League erreicht.

Das Aufgebot:

Tor: 1* JensLehmann, 12 Alexander Stolz, 24 Sven Ulreich

Abwehr: 3 Ricardo Osorio, 4 Khalid Boulahrouz, 5 Serdar Tasci, 6 Georg Niedermeier, 15 Arthur Boka, 17 Matthieu Delpierre, , 21 Cristian Molinaro, 27 Stefano Celozzi

Mittelfeld: 7 Martin Lanig, 10 Yildiray Bastürk, 11 Thomas Hitzlsperger, 13 Timo Gebhart, 14 Patrick Funk, 16 Sebastian Rudy, 19 Roberto Hilbert, 22 Matthias Schwarz, 23 Alexander Hleb, 25 Elson, 26 Daniel Didavi, 28 Sami Khedira, 32 Zdravko Kuzmanovic, 35 Christian Träsch, 38 Clemens Walch

Angriff: 9 Ciprian Marica, 18 Cacau, 29 Pawel Pogrebnjak, 31 Alessandro Riedle, 39 Julian Schieber

* Zahl ist jeweils die Rückennummer

(Stand: Januar 2010)