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Vereinssport Vereinssport: Boxer sollen künftig Heineschule nutzen

Von BEATE LINDNER 02.12.2009, 17:03

SANGERHAUSEN/MZ. - Seit Jahren trainieren die Boxer in der Turnhalle des ehemaligen Schillergymnasiums im Stadtteil Südwest. Nun wurden das Schulgebäude und die Sportstätte an die Städtische Wohnungsbau GmbH (SWG) verkauft und sollen abgerissen werden.

Zunächst zielte Müllers Engagement auf den Erhalt der Turnhalle ab. Das wird ihm nun aber nicht gelingen. "Ich weiß, dass inzwischen der Fördermittelbescheid für den Abriss der Gebäude bei der SGW vorliegt, das soll wohl noch vor Weihnachten passieren", so Müller in der Gesprächsrunde am Montag. Dort wurde dann auch Tacheles geredet. Offenbar hatte es nämlich im Bemühen seitens des Kreissportbundes und der Stadt, dem Verein zu helfen, auch einige Missverständnisse gegeben. Die wurden in der Gesprächsrunde, an der Oberbürgerbürgermeister Dieter Kupfernagel (Die Linke), Udo Michael, städtischer Fachbereichsleiter Bürgerservice, Holger Scholz, Vizepräsident im Landessportbund sowie Ekkehard Trocha, Lothar Bornkessel und Klaus-Dieter Schmidt vom Kreissportbund (KSB), ausgeräumt. Trocha war es, der Müller und seinem Verein zunächst eine "Zwei-Schritt-Folge" vorschlug. "Wir müssen jetzt erst einmal eine Lösung finden, damit ihr wieder starten könnt", so der für Schul- und Breitensport beim KSB Zuständige. Dieser Schritt erfordere viel Geduld. Im zweiten Schritt müsse man dann nach einer dauerhaften Lösung suchen. Trocha nannte eine ganze Reihe Möglichkeiten. Und über die wurde dann intensiv diskutiert. Über Möglichkeiten etwa, das Training zunächst in verschiedenen Hallen durchzuführen, über die Möglichkeit, die Trainingszeiten anderer Sportgruppen zu nutzen, um die Boxer an eine Trainingsstätte zu binden, über die Variante, auch freie Hallenkapazitäten am Samstag zu nutzen.

Das Ass aus dem Ärmel zog schließlich Lothar Bornkessel, der mit Blick auf den Belegungsplan der Sangerhäuser Sporthallen freie Kapazitäten in der Halle der Sangerhäuser Heinrich-Heine-Schule ausmachte. Das hätte den Vorteil, dass die Boxer statt mehrerer, nur eine Trainingsstätte hätten. Und da wurde man sich auch ganz schnell einig. Bis spätestens Montag, möglicherweise auch schon zum Ende der Woche - so hieß es in der Gesprächsrunde, sollen die Formalitäten geklärt sein. Eventuell kann der Box- und Gymnastikverein Sangerhausen 1991 bereits kommende Woche am neuen Trainingsort loslegen. Geklärt werden soll in diesem Zusammenhang auch, ob es vor Ort eine Möglichkeit gibt, die Trainingsgeräte und die mobilen Boxringe des Vereins dauerhaft zu deponieren.

Vereinsvorsitzender Müller hat im Zuge seiner Bemühungen immer wieder versichert, dass es um das Freizeitangebot für junge Leute geht. Derzeit trainieren 15 Leute im Verein. Die Nachfrage, so Müller, sei groß. Vor allem im Nachwuchsbereich sieht er großes Potential. Bislang habe er den Aufbau einer Nachwuchstruppe nicht gewagt, weil die Zukunft des Vereins aufgrund der Trainingsbedingungen unsicher erschien.

Die jüngste Entwicklung wird wohl auch Familie Thomasius aus Hayn freuen. Ihr zwölfjähriger Sohn boxt nämlich bei Reinhard Müller und stand gemeinsam mit ihm jüngst erst vor verschlossenen Hallentüren (die MZ berichtete).