Vereinsfeier Vereinsfeier: Sportspaß mit Erbse und Schwamm
Quedlinburg/MZ. - Auf den ersten Blick hat dies nichts mit Sport zu tun, doch wenn ein Verein zum Sportfest einlädt, dann können solche Disziplinen selbst Nichtsportler zu Höchstleistungen verleiten. Und das macht Spaß. "Wenn die Erbsen dauern runterfallen, dann weißt du was du gemacht hast", bekannte Hinrich Paetzmann, der eigentlich zu den Basketballern der TSG GutsMuths gehört, die am Sonnabend alle Vereinsmitglieder eingeladen hatte.
"Unser letztes Abendsportfest war im Sommer 1945, dann war das eingeschlafen. Aber wir haben erkannt, dass das Sportfest eine hervorragende Gelegenheit ist, alle Sportler der vielen unterschiedlichen Abteilungen unter einen Hut zu bekommen, damit sie sich kennen lernen", erklärte Konrad Sutor, der Chef der 1 094 TSG-Sportler.
Immerhin 180 Mitglieder aus zehn Abteilungen waren zur Eröffnung des Sportfestes auf den Sportplatz Moorberg gekommen und erwärmten sich anschließend unter Anleitung von Irmgard Koch. Schließlich wollten viele nicht nur an den ausgefallenen Wettkämpfen der Sportjugend der Leichtathleten teilnehmen, sondern auch die vom Kreissportbund angebotene Möglichkeit zur Abnahme des Deutschen Sportabzeichens nutzen.
Rund 100 Gäste konnten Bernd Hartig der Sportabzeichenverantwortliche des KSB und die anderen Helfer an den einzelnen Wurf-, Sprung-, Sprint- und Ausdauerstationen begrüßen. Abzeichen konnten am Ende zwar nicht verliehen werden, weil das Schwimmen als zwingende Disziplin noch fehlte, aber viele waren so angestachelt, dass sie sich die Erfüllung der letzten Disziplin vorgenommen hatten. "Wir gehen am Mittwoch schwimmen", kündigten Kathrin Drews (42) und Liane Schröter (41) an.
Die Mütter der beiden Sprint-Asse Tabea und Caroline hatten alle Disziplinen ohne vorheriges Training mit guten Ergebnissen erfüllt. "Wir haben den Kindern gezeigt, dass 2 000 Meter in unserem Alter überhaupt keinen Stress machen... Na ja, die letzte Runde war nicht so einfach", meinte Kathrin Drews. Eigentlich hatte die Gernröderin Handballerin "nur aus Jux" die erste Disziplin mitgemacht und sich Spikes geliehen. Doch dann war der Ehrgeiz entfacht. Und außerdem: "wenn man die Kinder auf dem Sportplatz sieht, dann juckt es dich manchmal". Die Ehemänner zogen leider nicht mit: "Der pflegt seinen dicken Bauch", lästerte eine der Damen.
Die Volleyballer luden zum Weit- und Zielpritschen ein, die Basketballer, zum Zielwerfen in den Korb, die Badminton-Spieler demonstrierten das schnelle Speedminton mit schwereren Bällen und Ralph Kahe, der beste Schachspieler der Abteilung Schach, ließ sich beim Simultanschach von fünf Gästen gleichzeitig herausfordern, um am Ende alle zu schlagen. Die jungen Leichtathleten waren für die Gaudi-Wettkämpfe zuständig. Die Kindertanzgruppe hatte zum Auftakt Tänze gezeigt und die Taekwon-Do-Sportler demonstrierten ihr Können vor der Siegerehrung. Anschließend konnten sich die Vereinsmitglieder beim Unihockey, Streetball oder Volleyball selbst ausprobieren. Lediglich die Schwimmer fehlten wegen der Kreis-Kinder- und Jugendspiele.
"Was mich gefreut hat ist, dass nicht nur unsere Mitglieder da waren, sondern auch Bürger der Stadt und Umgebung dem Aufruf gefolgt sind, und das mit dem Sportabzeichen versucht haben", sagte Konrad Sutor. In den kleinen Orten laufen die Vereinssportfeste schon lange mit guter Resonanz, stellte er fest. "Ich hoffe, dass der Funke überspringt und weiter getragen wird, damit wir im kommenden Jahr noch mehr hier versammeln können." "Das sollte man auf jeden Fall wiederholen", forderte auch Hinrich Paetzmann.