Ullmann: Keine "konkrete Gefährdung" für Atommülltransport

Wiesbaden - Hessens Landespolizeipräsident Roland Ullmann sieht keine Hinweise auf eine „konkrete Gefährdung” des geplanten Atommülltransportes von der Nordsee nach Hessen. „Mit möglichen Aktionen muss aber gerechnet werden”, sagte er der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag in Wiesbaden. Deshalb habe sich die hessische Polizei „gut aufgestellt und leiste ihren Beitrag”.
Ein Sprecher der Transportfirma GNS sagte am Mittag, im Hafen Nordenham an der Weser seien die letzten zwei Castor-Behälter vom Schiff auf die Bahn geladen worden. Der Zug soll in ein Zwischenlager am stillgelegten Kernkraftwerk Biblis in Südhessen rollen. Allerdings haben bislang weder die GNS noch die Polizei Angaben gemacht, wann der Transport starten soll. Atomkraftgegner sind in Nordenham vor Ort. Sie haben aber auch Proteste entlang der möglichen Fahrtstrecken nach Süden angekündigt.
Die Bundespolizei sicherte deshalb nach eigenen Angaben mehrere Bahnstrecken in Niedersachsen und Hessen, aber auch in Bremen und Nordrhein-Westfalen. Die Castor-Transporte waren in der Vergangenheit oft von großen Protesten mit Blockaden der Gleise begleitet gewesen. (dpa/lhe)