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Turnen Turnen: Fünf Titel für Hambüchen

Von Frank Thomas 04.06.2009, 16:50
Der Turner Fabian Hambüchen von der TSG Niedergirmes jubelt am Donnerstag bei den Deutschen Meisterschaften im Kunstturnen in der Ballsporthalle in Frankfurt am Main nach seiner Übung am Reck. Er gewann das Gerätefinale am Reck mit 15.200 Punkten. (FOTO: DPA)
Der Turner Fabian Hambüchen von der TSG Niedergirmes jubelt am Donnerstag bei den Deutschen Meisterschaften im Kunstturnen in der Ballsporthalle in Frankfurt am Main nach seiner Übung am Reck. Er gewann das Gerätefinale am Reck mit 15.200 Punkten. (FOTO: DPA) dpa

Frankfurt/Main/dpa. - Nach dem Gewinn des Mehrkampf-Titels sicherte sich derdeutsche Ausnahmeturner in den Gerätefinals wie im Vorjahr weiterevier Siege und steigerte sein nationales Titelkonto auf 25. Damit istder kleine Hesse dem Rekordmeister Eberhard Gienger (34) wieder eingroßes Stück näher gekommen. Beim 75. Championat im Rahmen desInternationalen Deutschen Turnfestes in Frankfurt am Main wurde derSuperstar von den fast 10 000 Besuchern bei den beidenFinal-Veranstaltungen für seine Glanz-Leistungen euphorisch gefeiert.

Die größte Freude löste bei dem Wetzlarer der Erfolg an den Ringenaus: Es war der erste an jenem Gerät, das noch vor Jahren alsSchwachstelle des Mehrkampf-Königs galt. Mit gestreckten Armen genosser nach dem Doppelbücksalto mit halber Schraube beim Abgang unter denRingen die Ovationen des Publikums und heizte die Menge mit seinenGesten immer wieder an. «Das war echt geil. Schön, dass es jetzt auchan den Ringen geklappt hat», meinte er nach der Premiere, schränkteaber ein: «Vorjahresmeister Thomas Andergassen ist ja nicht mehraktiv.» Auch Vater Wolfgang Hambüchen unterstrich dieAußergewöhnlichkeit des Moments: «Das war für uns ein Vorbeimarsch.»

Die Titel am Barren, Sprung und Reck waren hingegen für denChampion schon fast Routine. Am Königsgerät war es der fünfte Siegin Serie, am Barren der fünfte insgesamt, beim Sprung der vierte. AmReck war Hambüchen froh, dass er nicht alle Höchstschwierigkeitenzeigen musste und das Stressprogramm endlich bewältigt war. In derHolmengasse war wegen der brillanten Darbietung (15,325) des Hessenselbst Spezialist Marcel Nguyen aus Unterhaching chancenlos. Obwohlder Zweite der Champions Trophy seinen spektakulären Tsukahara-Abgangpräsentierte, den zur Zeit nur er beherrscht, reichte es nur zu Platzzwei. «Das ist meine bisher stabilste Woche», freute sich Nguyen.«Nur die Stuttgarter WM und Olympia waren noch toller.»

Der Auftakt war für Hambüchen nur wenig erbaulich verlaufen.Gleich zweimal musste der Europameister die Bodenmatte verlassen.«Irgendwie kam er mit dem Belag nicht so richtig klar», bedauerteWolfgang Hambüchen. Damit war der Weg frei für Philipp Boy. DerCottbuser holte sich den ersten Meistertitel seiner Karriere. «Daserste Gold ist mir eine Genugtuung für die Patzer der letzten Tage»,meinte der EM-Vierte. Hambüchen, der an diesem Gerät 2003 mit 15Jahren seine Titelpremiere bei den Senioren gefeiert hatte, kassiertedamit seine erste Niederlage in Frankfurt. Beim Sprung konnte er aberden Spezialisten Matthias Fahrig aus Halle knapp in Schach halten.

Bei den Frauen unterstrich Mehrkampfmeisterin Kim Bui ihreAusnahmestellung mit der Titelverteidigung beim Sprung und am Boden.«Es ist optimal gelaufen. Beim Abgang war ich gefährlich nah amoberen Holm, aber es hat gepasst», meinte die Tübingerin, nachdem sieam Stufenbarren hinter der EM-Dritten Anja Brinker aus Herkenrath aufden Silberrang gekommen war. Am Balken dominierte Joeline Möbius ausChemnitz.