Turnen-EM Turnen-EM: Deutsche Gymnastinnen Achte im EM-Zweikampf
Riesa/dpa. - Siebte mit der Präsentation Reifen/Ball, Achte bei der Kür mit den Bändern - die deutsche Gymnastik-Gruppe landete am Samstag bei den 19. Europameisterschaften in Riesa mit 46,10 Punkten auf dem 8. Rang und qualifizierte sich damit zwei Mal für die Gerätfinals am Sonntag. Damit meldete sich Deutschland als Olympia- Vierter von 2000 zurück, nachdem es bei der WM 2002 in New Orleans einen mehr als enttäuschenden 14. Platz gegeben hatte. Das Championat in Riesa ging vor 3500 Zuschauern an Titelverteidiger Russland (53,75) vor Bulgarien (52,00) und Italien (51,30).
«Wir sind unter den gegebenen Umständen zufrieden, mussten wir doch im Vorfeld durch die verletzte Olesja Schneider Teile der Übungen kurzfristig umstellen», freute sich Cheftrainerin Livia Medilanski, die zusammen mit Carmen Weber und Vera Silajewa die Gruppe erst seit knapp einem Jahr trainiert und diese in nur drei internationalen Einsätzen testen konnte. Mit der Integration der deutschen Einzel-Meisterinnen Annika Rejek, Olga Ljukanow und Isabell Piepiorra hatte das Trainer-Trio im Hinblick auf die WM, die zugleich Olympia-Qualifikation für Athen 2004 ist, allerdings einen Glücksgriff getan.
23,00 Punkte gab es am Freitag für die deutsche Darbietung mit Reifen/Ball, darunter 8,55 für die Ausführung. Für die Band-Show nach Filmmusik von «Pearl Harbour» zog die Jury 23,10; jedoch «nur» 8,20 nach kleinen Patzern für die B-Note, aber zwischendurch gab es auch Beifall von Carmen Weber nach riskanten Band-Wechseln. «Diese Übung ist ein Vabanquespiel und mit vielen Tretminen versehen», hatte Sportdirektor Wolfgang Willam schon vorher gewarnt, und deshalb zeigte er nach 46,10 im Zweikampf den Daumen nach oben. Was zugleich bedeutet: Die Chance ist sicherlich da, sich auch für Athen 2004 zu qualifizieren. Die ersten acht Mannschaften bei der Zweikampf-WM im September in Budapest qualifizieren sich direkt, zwei weitere bekommen vom Weltturnverband FIG über die Wildcard die Startgenehmigung für die Olympischen Spiele.
Die Russinnen als Welt- und Zweikampf-Europameister tanzten im 16er Feld weiterhin in einer anderen Liga: 27,20 von 30 möglichen Zählern für Reifen/Ball (darunter 9,20 für die Ausführung) und nach einem unübersehbaren Fehler 26,55 für die Bänder.
Bei ihrer EM-Premiere erkämpfte sich die gebürtige Russin Lisa Ingildejewa (Schmiden - 14) mit 24,25 den 9. Platz mit dem Reifen (Europameisterin wurde Anna Bessonowa/Ukraine - 27,50) und mit 24,05 den 10. Rang mit dem Ball. Der Ball-Titel ging an die Russin Zarina Gizikowa, die 27,85 Punkte schaffte.