Tour de Suisse Tour de Suisse: Winokurow übernimmt die Führung

Le Locle/dpa. - Der Olympia-Zweite Alexander Winokurow vom Team Telekom gewann am Dienstag die 1. Etappe der Tour de Suisse von Egerkingen nach Le Locle über 163 km. Sein ehemaliger Team-Kollege Jan Ullrich belegte trotz des Handicaps einer Daumen-Verletzung nur acht Sekunden dahinter Rang 15. Der Kasache Winokurow hatte an der Spitze des lang gezogenen Feldes auf den ansteigenden letzten 1800 m die meiste Kraft und holte sich neben dem Tagessieg vor dem Russen Sergej Iwanow auch das Gold-Trikot des Spitzenreiters im Gesamtklassement von Fabian Cancellara. Der Schweizer hatte am Vortag den Prolog gewonnen.
Jan Ullrich, der sich vor dem Start leicht an der Hand verletzte, rollte bei seiner Generalprobe für die am 5. Juli in Paris beginnende 90. Tour de France nur acht Sekunden hinter Winokurow, der im Frühjahr das Amstel Gold-Race und Paris - Nizza gewonnen hatte, über die Ziellinie. «Als ich mit dem Messer in den Halte-Riemen des Helmes noch ein Loch stechen wollte, habe ich mir in den Daumen geschnitten. Die Wunde musste mit drei Stichen genäht werden», schilderte Ullrich seine Verletzung. Trotz des Handicaps belegte er als zweitbester Deutscher direkt hinter Patrick Sinkewitz (Fulda) den 15. Rang des Tages-Klassements.
Der 29-jährige Olympiasieger konnte in seiner Wahlheimat mit seiner Leistung am Dienstag nach Rang 13 im Prolog zum Tour-Auftakt zufrieden sein. «Es war bei der Hitze heute sehr schwer, aber es gab kaum Probleme. Bei einer der Bergetappen oder beim Zeitfahren will ich mich ganz vorne zeigen», sagte der Bianchi-Kapitän, der sich «voll im Zeitplan» für die Frankreich-Rundfahrt fühlt. Vier Tage nach dem Ende der Tour de Suisse bestreitet Ullrich am 29. Juni bei den deutschen Meisterschaften in Spalt bei Nürnberg sein letztes Rennen vor dem Tour-Start.
Das Berg-Trikot für den Italiener Giuseppe Guerini rundete den gelungenen Tag für das Telekom-Team ab. Die Mannschaft von Walter Godefroot präsentierte sich knapp drei Wochen vor der Tour in starker Verfassung.