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Tennis-Daviscup Tennis-Daviscup: Haas sorgt für Siegpunkt in Tschechien

25.09.2005, 15:49
Der deutsche Tennisspieler Tommy Haas spielt einen Ball beim Davis-Cup-Spiel gegen den Tschechen Tomas Berdych. (Foto: dpa)
Der deutsche Tennisspieler Tommy Haas spielt einen Ball beim Davis-Cup-Spiel gegen den Tschechen Tomas Berdych. (Foto: dpa) CTK

Liberec/dpa. -    Nach zwei Jahren Zweitklassigkeit machte Haas gegen Tomas Zib mit6:7 (3:7), 7:5, 6:2, 6:0 die umjubelte Rückkehr unter die 16 bestenNationen perfekt. Als Lohn winkt 2006 ein Heimspiel gegen eines dergroßen Tennis-Länder wie Australien, Argentinien oder die USA. DieAuslosung findet am Donnerstag in Paris statt.

«Meine Herren, was war das für ein enges Ding», sagte derentfesselte Haas, der von seinen Mitspielern und mit der deutschenFahne in der Hand nach dem Matchball auf Händen getragen wurde. «Ichbin so froh, dass wir wieder dort sind, wo wir hingehören.Hoffentlich spielen wir jetzt auch in Deutschland.»

   Nach der hauchdünnen Auftakt-Niederlage von Haas gegen TomasBerdych, als drei Matchbälle nicht zum Sieg genügten, hatte eszunächst nicht so ausgesehen, als könne nach dem Abstieg 2003 gegenWeißrussland noch eine Wende gelingen. «Wir hätten hier schon amSamstag als Sieger sitzen können, wenn ich einen von den Matchbällengemacht hätte», sagte Haas, der am Samstag mit Alexander Waske auchim dritten Daviscup-Doppel in fünf Sätzen gewann und insgesamt 10:26Stunden lang auf dem Sandplatz der Tipsport-Arena alles geben musste.«Da kann man mal sehen was der Körper alles kann, wenn er muss»,sagte der entkräftete, aber vor Glück überschäumende Haas.

   Nicolas Kiefer verpasste am Schlusstag mit der 2:1-Führung imRücken in einem weiteren Tennis-Drama knapp die vorzeitigeEntscheidung. Das 7:6 (7:5), 3:6, 6:2, 4:6, 5:7 gegen Berdych unddamit der Ausgleich für die ersatzgeschwächten Gastgeber standen erstnach 4:29 Stunden Hochspannung fest. Kiefer genügten im viertenDurchgang drei Breakchancen nicht zum 4:2, im fünften Satz gab ersein Service beim Stand von 5:5 zu null ab.

   «Das ist eine brutale Niederlage. Es ist ärgerlich, wenn nachviereinhalb Stunden zwei, drei Bälle entscheiden. Da fehlen einemmanchmal die Worte», sagte der unglückliche Verlierer, der ebenso wieHaas am Freitag immer dann an Talent Berdych verzweifelte, wenn derErfolg in greifbare Nähe rückte.

   Doch Haas nutzte gegen Ersatzmann Zib anschließend die zweitedeutsche Siegchance. Die Basis für den Erfolg gegen Tschechien, daserstmals aus der Weltgruppe absteigen muss, hatten Haas und Waske amSamstag im Doppel gelegt, das ebenfalls nichts für schwache Nervenwar. Das deutsche Paar besiegte die Spezialisten Frantisek Cermak undLeos Friedl nach 3:38 Stunden 4:6, 7:5, 6:2, 2:6, 6:4. Anders als voreinem Jahr in der Slowakei münzte die DTB-Auswahl diesen Vorsprungdiesmal in einen Sieg um.

   Haas schluckte seine bittere Fünf-Satz-Pleite vom Freitag herunterund zeigte sich am schon Samstagmorgen vor dem erstenFrühstücksbissen bereit für seinen nächsten Einsatz. Direkt nach demDoppel meldete er sich auch für das Match gegen Zib bereit, der vor2500 begeistert mitgehenden Zuschauern in der erneut nur halbgefüllten Halle zunächst aber viel besser spielte als am Freitag beider Vier-Satz-Niederlage gegen Kiefer. Möglicherweise hatte ihnWaskes zu loses Mundwerk angestachelt: Der Frankfurter hatteprophezeit, der in Abwesenheit von Radek Stepanek und Jiri Novak insTeam gerückte Zib werde in Liberec keinen Punkt.

   «Haas müsste eigentlich müde sein», meinte dagegen Berdych. SeinLandsmann Zib schickte den Deutschen anfangs oft von einer Ecke indie andere oder erlief viele Bälle, weil Haas auf dem roten Sand mitseinem Grundlinienspiel zunächst nicht den gewohnten Druck erzeugenkonnte. Im zweiten Satz hieß es bereits 2:4, ehe Haas seinen Gegnerim zweiten Vergleich zu mehr Fehlern zwingen konnte und einendrohenden 0:2-Satz-Rückstand abwendete. Während sich die deutscheNummer zwei weiter steigerte, konnte Zib sein hohes Niveau nichthalten. Der wie immer im Daviscup alles gebende Haas war nach demersten Break im dritten Satz nicht zu bremsen. Der Wahl-Amerikanerbeendete das Match nach 3:01 Stunden und wurde danach überschwänglichvon der Mannschaft und einem deutschen Fanclub gefeiert.

Der deutsche Tennisprofi Nicolas Kiefer spielt einen Ball beim Davis-Cup in Liberec. (Foto: dpa)
Der deutsche Tennisprofi Nicolas Kiefer spielt einen Ball beim Davis-Cup in Liberec. (Foto: dpa)
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