1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Tatort: Glücklicher Tod

Tatort: Glücklicher Tod

04.10.2008, 22:15

Berlin/dpa. - Wenn am Ende die Rock-Ballade «Halleluja» erklingt, wird es beim «Tatort» an diesem Sonntag (20.15 Uhr) in der ARD richtig traurig. Kommissarin Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) vom Südwestrundfunk (SWR) ermittelt in ihrem 45. Fall nach einem Mord an einer Mitarbeiterin eines Sterbehilfevereins.

Gibt es einen «glücklichen Tod», wie der Titel des Krimi-Melodrams verheißt? Darf das Leid der neun Jahre alten todkranken Julia, die die wegen der Erbkrankheit Mukoviszidose langsam erstickt, verkürzt werden? Das sind die Fragen, für die sich Regisseurin Aelrun Goette interessiert.

Goette gelang mit dem Kinofilm «Die Kinder sind tot» eine bedrückende Dokumentation über den Fall einer Mutter, die in Frankfurt (Oder) ihre Kinder verhungern ließ. Der «Tatort» ist ihr erster Krimi. «Ich liebe das Abenteuer», sagt die Regisseurin dazu. Sie habe ausprobieren wollen, wie weit sie ein so etabliertes Format wie den «Tatort» ausreizen könne.

Zwar mag die Krimihandlung nicht immer ganz zu überzeugen, besonders sehenswert ist aber die Leistung von Susanne Lothar als Mutter, die ihr todkrankes Kind auf dem letzten Weg begleiten muss. Auch Lena Odenthal darf sich in dieser Folge von ihrer weichen Seite zeigen, während ihr Assistent Kopper (Andreas Hoppe) kein Verständnis für Sterbehilfe hat.

Für Folkerts (47), die dienstälteste Ermittlerin der ARD-Reihe, steht 2009 das 20-jährige Dienstjubiläum am «Tatort» Ludwigshafen an. Goette als Regisseurin sei ein «Glücksfall» gewesen, findet sie. Die Jubiläum-Folge im kommenden Jahr werde wiederum ein «reiner Krimi». «Das hatten wir schon lange nicht mehr.» Die Wahl-Berlinerin mag selbst besonders ihren «Tatort»-Kollegen in Köln, München und Bremen bei der Arbeit zusehen. Amtsmüde ist Folkerts noch nicht. «Ich mache das so lange, wie die Bücher noch gut sind.»