Tag des offenen Hofes in Friedeburg Tag des offenen Hofes in Friedeburg: Einblick in einen Familienbetrieb
Friedeburg/MZ. - "Die Akzeptanz für die Landwirtschaft ist hier größer als in den alten Bundesländern." Das sagte Franz Sommermeier am Sonnabend beim Tag des offenen Hofes in Friedeburg. Der 53-Jährige hatte in Zusammenarbeit mit dem Kreisbauernverband und den Landfrauen in seinen Agrarbetrieb eingeladen. Und viele Interessierte kamen, um sich in der "Domäne Friedeburg" einmal umzuschauen.
Zu sehen gab es eine ganze Menge. Auf Schautafeln, die in den Hallen ausgestellt waren, gab es viele Informationen über die unterschiedlichen Getreidearten. Auch Technikfans kamen auf ihre Kosten. Die Rottelsdorfer Schlepperfreunde präsentierten ihre alten "Vehikels". Im Gegensatz dazu standen die modernen Maschinen, die heute die Arbeit für die Landwirte erheblich erleichtern. "Ich hoffe, wir haben durch diesen Tag des offenen Hofes das ohnehin schon positive Image der Landwirtschaft weiter verbessern können", so Sommermeier, der aus dem Weserbergland stammt und seit 1992 Pächter der Friedeburger "Domäne" ist.
Die Leute in der Region seien viel mehr mit der Landwirtschaft verwurzelt als in den alten Bundesländern. Sie würden viel Verständnis dafür aufbringen, dass bei der Ernte Staub und Lärm nicht zu vermeiden sind. Auch mit den Vertretern der Politik habe er gute Erfahrungen gemacht. "Im Westen mischen sich dagegen immer Leute ein, die von Landwirtschaft überhaupt keine Ahnung haben." Auf rund 500 Hektar baut Sommermeier Getreide, Raps und Zuckerrüben an.
Der Familienbetrieb beschäftigt zwei Mitarbeiter. Auch verschiedenen Vereine, die im weitesten Sinne mit der landwirtschaftlichen Produktion und der Vermarktung zu tun haben, waren in Friedeburg mit von der Partie. Elfriede Bielert vom Naturhof Zellewitz und Gisela Degwarth vom Landfrauenverband weihten die Besucher in die Geheimnisse in die Kunst des Spinnens ein. Viele staunten nicht schlecht, wie aus gewaschener und gekämmter Schafwolle im Handumdrehen ein fester Faden entsteht, der vielseitig verwendbar ist. Herbert und Ines Schweitzer aus Halle-Neustadt waren mit ihrer sechsjährigen Tochter Katja nach Friedeburg gekommen.
"Wir wollten unserem Kind einmal zeigen, woraus den eigentlich Brot und Brötchen gemacht werden", sagte Herbert Schweitzer. Der Tag des offenen Hofes sei dabei eine gute Gelegenheit gewesen. Als eine gelungene Idee habe sich erwiesen, den Tag des offenen Hofes mit dem Friedeburger Burgfest zu verbinden, sagte Helgard Wiegand, die Geschäftsführerin des Kreisbauernverbandes. Dadurch sei die Resonanz viel höher. Davon konnten sich die Besucher überzeugen. Viele pendelnden zwischen dem Agrarbetrieb und dem Festgelände auf dem Sportplatz. Karussells, Verkaufsstände sowie Kultur im Festzelt luden dort zu Unterhaltung ein.