Tag des offenen Denkmals Tag des offenen Denkmals: Kirchen, Kraftwerk, Keramik, Konzerte
Rosslau/MZ. - Wann kann man schon einmal hinter die Kulissen von Denkmalen schauen? Ganz klar: Am Tag des offenen Denkmals, der in diesem Jahr bundesweit am Sonntag abgehalten wird. 1993 hatten in Deutschland erstmals rund 1 200 Kommunen an einem solchen Tag teilgenommen und 3 500 Denkmale für die Allgemeinheit geöffnet. Zwei Millionen Besucher dankten es ihnen damals. Im vergangenen Jahr waren bereits 2 500 deutsche Kommunen beim Tag des offenen Denkmals dabei mit über 6 000 geöffneten Objekten, die über 3,5 Millionen Besucher zählten.
Im Landkreis Anhalt-Zerbst waren vergangenes Jahr 46 Objekte zugänglich. In diesem Jahr werden es - eingerechnet die im Wörlitzer Winkel gelegenen geöffneten Denkmale - bis zu 50 sein. Kircheninteressierten seien die geöffneten Kirchen in Gemeinden empfohlen. Besichtigen kann man diese in Roßlau, Natho, Streetz, Serno, Grochewitz, Stackelitz, Thießen, Vockerode, Wörlitz, Garitz, Brambach, Rietzmeck, Coswig, Goltewitz, Horstdorf, Hundeluft, Weiden, Möllensdorf, Mühlstedt, Niederlepte, Oranienbaum, Ragösen, Rehsen, Riesigk, Rodleben.
In Rodleben hat man sich für den Sonnabend etwas Besonderes einfallen lassen. Um 15 Uhr wird in der altromanischen Feldsteinkirche von der Kirchenkantorin der Parochie Roßlau/Rodleben, Gabriele Altmann (an der großen Orgel), Daniela Apostol (Querflöte) und Niculae Apostol (Horn) ein stimmungsvolles Konzert zu Gehör gebracht. Der Eintritt dazu ist - wie bei allen offenen Denkmalen - frei.
In Roßlau haben an diesem Tag die Ölmühle, die Burg, der Eiskeller ihre Pforten geöffnet, und wer Lust darauf verspürt, kann an einer Radtour teilnehmen, auf der auch noch andere geöffnete Denkmale angefahren werden.
Im Schlosskomplex Leitzkau wird bereits am Sonnabend und dann auch am Sonntag zum Töpfermarkt eingeladen. Vor der Basilika, im Innenhof findet jeweils von 10 bis 18 Uhr der siebente dieser Märkte statt. Organisiert wird diese beliebte Veranstaltung wie auch in den Jahren zuvor von der Töpferei Leps aus Zerbst und dem Förderkreis Kultur und Denkmalpflege Leitzkau. 31 Töpferwerkstätten wurden unter vielen Bewerbungen ausgewählt. Fayencen, Schwemmelware, Braunzeug, Steinzeug u. a. kann man sehen und erwerben. Ein umfangreiches Begleitprogramm wird an beiden Tagen geboten: alte Handwerkstechniken, wie Färben, Spinnen, Filzen, Drehen an der Töpferscheibe. Führungen gibt es an beiden Tagen mehrmals. Puppentheater und Streichelzoo sind für Kinder gedacht. Ausstellungen im Schloss Hobeck und im Westbau der Basilika warten auf Besucher, der Verlag "Blaue Äpfel" präsentiert seine Bücher. Mit dabei sind auch Hofmusikanten, die Leitzkauer Chöre sowie Güterglücker Sekundarschüler mit einem Theaterstück. Für das leibliche Wohl wird gesorgt mit Kaffee und Kuchen, Imbissstand, Waffeln und Schmalzstullen sowie Honig, Ziegenkäse und Räucherfisch. In der Schenke bedienen die Knechte und Mägde des Fördervereins.
Eine Attraktion wartet auch auf dem Buroer Feld auf viele Neugierige. Am Tag des offenen Denkmals werden hier von 10 bis 17 Uhr Führungen an den archäologischen Ausgrabungsstätten angeboten. Wie Grabungsleiter Torsten Schunke mitteilte, sind diese stündlich geplant. Außerdem werden Funde ausgestellt sein, zu denen vier Mitarbeiter, die am Sonntag vor Ort sind, Erläuterungen geben. Zu finden ist das Buroer Feld gegenüber dem alten Chemiewerk in Coswig.
In der Möllensdorfer Kirche, die von 14 bis 17 Uhr geöffnet sein wird, gibt es um 16 Uhr ein Konzert mit dem Broken Consort Dessau. Die Musiker spielen auf historischen Instrumenten und erläutern deren Bauweise. Besichtigt werden können ein altes Altarbild, alte Ansichten der Kirche, mittelalterliche Fresken, eine alte Grabplatte, Abendmahlsgeräte und Taufschale. Für Kinder gibt es eine Malstraße, für alle Besucher Tee und Gebäck.