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Syltfähre setzt zweites Schiff zwischen Havneby und List ein

24.07.2019, 13:23
Die Rømø-Sylt Linie setzt von November an zwei Fähren zwischen List auf Sylt und dem dänischen Havneby ein. Foto: C. Rehder/Archiv
Die Rømø-Sylt Linie setzt von November an zwei Fähren zwischen List auf Sylt und dem dänischen Havneby ein. Foto: C. Rehder/Archiv dpa

List/Sylt - Die Fährverbindung Rømø-Sylt wird ausgebaut. Von November an verkehren zwei Fähren zwischen List auf Sylt und dem dänischen Havneby auf der Insel Rømø. Vor wenigen Wochen sei der Kaufvertrag für die norwegische Fähre „Tresfjord” unterschrieben worden, sagte der Geschäftsführer der Rømø-Sylt Linie GmbH, Tim Kunstmann, am Mittwoch in List auf Sylt. Damit werde der Fährbetrieb rechtzeitig zu den Bauarbeiten auf der Bahnstrecke zwischen Sylt und dem Festland ausgebaut, ergänzte Geschäftsführerin Birte Dettmers. Im November können die Autozüge vier Wochen lang wegen der Bauarbeiten nach derzeitigen Planungen nur von Freitagfrüh bis Montagabend fahren. Wer zu dieser Zeit dienstags, mittwochs und donnerstags mit dem Fahrzeug auf die Insel will, ist auf die Fähre angewiesen.

Darüber hinaus soll das neue Schiff künftig vorrangig in den Sommermonaten sowie an anreisestarken Tagen beispielsweise zu Weihnachten und Silvester parallel zum „SyltExpress” fahren. Da es in Havneby liegen soll, kann es aber auch kurzfristig bei Kapazitätsengpässen eingesetzt werden. „Mit dem Kauf einer zweiten Syltfähre unterstreichen wir unsere Verantwortung, eine verlässliche Inselanbindung- und versorgung nachhaltig zu gewährleisten”, sagte Dettmers. Man sei so in der Lage, stündliche Abfahrten je Hafen anzubieten. Der Fahrplan wird in den kommenden Wochen bekannt gegeben.

Die knapp 97 Meter lange und 15 Meter breite „Tresfjord” wurde 1991 gebaut und derzeit modernisiert. Sie verfügt neben einem Dieselmotor auch über einen LNG-Antrieb. Auf zwei Decks können bis zu 127 Autos befördert werden - gut eineinhalb Mal mehr als die bisher allein auf der Linie verkehrende „Syltexpress”. „Mit der zweiten Syltfähre können wir nun der steigenden Nachfrage unserer Frachtkunden gerecht werden, sowie Urlaubern und Syltern zusätzliche Abfahrten anbieten”, sagte Kunstmann.

Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP) begrüßte den Einsatz einer zweiten Fähre gerade auch mit Blick auf die zum Teil schwierige Anbindung der Insel mit dem Zug seit dem Aufkommen der Marschbahnproblematik. Jede zusätzliche Kapazität schaffe hier Entlastung, sagte er auf Nachfrage.

Der Bürgermeister der Gemeinde Sylt, Nikolas Häckel, äußerte sich „begeistert” über die Ausweitung des Angebotes. „Diese ist bedarfs- und nachfragegerecht - ganz besonders vor dem Hintergrund der Bahnbauarbeiten im November mit erheblichen Sperrungen und Einschränkungen für unsere Grundversorgung.” Die Sylt-Fähre sei ein verlässlicher Infrastrukturpartner für Gäste, Sylter und Betriebe. „Daher freue ich mich, dass dieser Partner sein Angebot deutlich erweitert und unsere Grundversorgung weiter stärkt”, sagte Häckel.

Die Syltfähre transportiert nach eigenen Angaben aktuell rund 400 000 Passagiere und mehr als 130 000 Fahrzeuge pro Jahr. In den vergangenen Jahren hat es laut Kunstmann ein Wachstum in allen Kategorien gegeben. (dpa/lno)