Süßes an Fallschirmen: Wiesbaden feiert 70 Jahre Luftbrücke

Wiesbaden - Mit einem Süßigkeitenabwurf und mehr als 20 originalen „Rosinenbombern” wird heute bei einem Jubiläumsfest auf dem Flugplatz Wiesbaden-Erbenheim an 70 Jahre Berliner Luftbrücke erinnert. „Das war die größte humanitäre Hilfsaktion, ein Zeichen von Völkerverständigung”, sagt Thomas Keller, der Vorsitzende des „Fördervereins Luftbrücke Berlin 70”, der die Gedenkveranstaltung organisiert. Der Termin in Wiesbaden ist Auftakt einer ganzen Veranstaltungswoche, bei der die „Rosinenbomber” wichtige Luftbrücken-Stationen in Deutschland anfliegen.
„Wiesbaden ist die Wiege der Luftbrücke”, sagte Keller. Dort befahl laut dem Wiesbadener Stadtlexikon der damalige amerikanische Militärgouverneur Lucius Clay den Beginn der Versorgung Berlins, von dem Flugplatz starteten am 26. Juni 1948 die ersten 32 Flüge in Richtung Berlin.
Mit fast 280 000 Flügen wurden von Juni 1948 bis Mai 1949 mehr als zwei Millionen Einwohner West-Berlins mit lebenswichtiger Fracht wie Lebensmitteln und Kohle versorgt. Die Luftbrücken-Gedenkveranstaltung am heutigen Montag wird gemeinsam mit einem Tag der offenen Tür der Clay Kaserne der US Army abgehalten. Die Veranstalter rechnen mit rund 40 000 Besuchern.
Geplant sind etwa ein „candy drop” - also ein Süßigkeitenabwurf mit Fallschirmen aus Flugzeugen - und ein Gottesdienst im Gedenken an die während der Luftbrücke Gefallenen. Außerdem können die mehr als 20 „Rosinenbomber” vom Typ DC-3 besichtigt werden. Die Flugzeuge starten am Mittwoch von Wiesbaden und fliegen in den folgenden Tagen wichtige Luftbrücken-Stationen in Faßberg und Nordholz in Niedersachsen, Jagel in Schleswig-Holstein und Berlin an. (dpa/lhe)