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Stubbe - Von Fall zu Fall

20.11.2009, 23:15

Hamburg/dpa. - Stubbe hat sich etwas vorgenommen: Er will nicht nur der komische, etwas kauzige Kommissar mit Patchwork-Familie sein, ihn dürstet nach mehr. Sozial relevante Themen geht der Kommissar, den es einst aus seiner Heimat Dresden nach Hamburg verschlug, nun an.

Keine simplen Morde mehr, dafür Storys mit Hintergrund. Der Autor und Regisseur Peter Kahane, Chefdenker und Spiritus Rector der ZDF- Krimireihe «Stubbe - Von Fall zu Fall» hat sich für die nächsten drei Fälle, die das ZDF an diesem Samstag (20.15 Uhr), im Dezember und Januar sendet, ambitionierte Themen einfallen lassen.

Im ersten Fall, «Sonnenwende», wird am Hamburger Elbstrand eine Wasserleiche angespült. Alles deutet darauf hin, dass der Mann, ein Vietnamese, Opfer eines Bandenkrieges im Milieu der Zigarettenmafia geworden ist. Als sich herausstellt, dass er nicht aus Hamburg stammt, sondern bereits vor einigen Wochen in einem kleinen Städtchen flussaufwärts verschwunden ist, führen die Ermittlungen Kommissar Stubbe ostwärts die Elbe hoch. Obwohl Stubbe bemüht ist, sich nicht von Vorurteilen leiten zu lassen, muss er sehr bald erkennen, dass ein ausländerfeindlicher Hintergrund für die Tat sehr viel wahrscheinlicher ist, als es seine Kollegen vor Ort wahrhaben wollen.

Ob es um den Verdacht der gemeinschaftlichen Vertuschung einer Straftat mit rassistischem Hintergrund geht wie in «Sonnenwende», um die schonungslose Bestandsaufnahme einer Familie, bei der der Tod des Familienoberhauptes und die Verantwortung für die an Demenz erkrankte Mutter lang unterdrückte Widersprüche hochspülen oder um Skrupel, die Stubbe anlässlich einer Reise in seine alte Elbheimat Dresden befallen: Jedes Mal fordern laut ZDF die Fälle Stubbes Engagement, und er hat auch einen persönlichen Preis zu zahlen, ohne den die Wahrheit nicht zu haben ist.

«War sie beim Start vor 15 Jahren eine heitere Familienreihe, in der die Hauptfigur Stubbe Vater und Kommissar war, hat sich der Akzent in den letzten Jahren doch verschoben», sagt Autor und Regisseur Kahane. «Die Familie ist kleiner geworden, die Geschichten ernster und nachdenklicher. Im Zuge dieser Entwicklung öffnete sich das Format zunehmend gesellschaftlich relevanten Themen.» Das Thema Rechtsradikalismus habe ihn gereizt. «Gerade, weil es die Chance bot, beim Thema Wiedervereinigung nicht nur das Erreichte zu feiern, sondern auch die Defizite anzusprechen.»