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Sportwahl in Sachsen-Anhalt Sportwahl in Sachsen-Anhalt: Drei Neulinge machen das Rennen

14.12.2007, 19:29

Halle/MZ. - Dieses Mal haben sie den Spieß umgedreht. Im vorigen Jahr waren die Magdeburger Rennkanutin Conny Waßmuth, der Slalomkanute Erik Pfannmöller aus Halle und die Kegler vom SKV Rot-Weiß Zerbst als jeweils zweitplatzierte Sportler des Jahres ausgezeichnet worden. Dieses Mal haben sie das Rennen als Sieger gemacht und dafür gesorgt, dass in allen drei Wertungen Neulinge zu höchsten Landes-Ehren gekommen sind.

Der vom Landessportbund im Kempinski Hotel & und Kongress Center Rotes Ross in Halle ausgerichtete Ball des Sports war für die 400 Gäste einmal mehr ein Höhepunkt zum nahenden Jahresende. Landessportbund-Präsident Heinz Marciniak ehrte mit Sportministerin Gerlinde Kuppe und dem Sportjournalisten-Landespräsidenten Hans-Joachim Malli die Athleten. Marciniak ließ es nicht bei dem Blick zurück bewenden, wenngleich die Erfolge der Sportler aus Sachsen-Anhalt auch im Jahr 2007 viel Anlass zur Freude boten.

Der Landessportbund Chef schaute schon auf das kommende Olympiajahr, ganz entsprechend dem Motto der Gala "Auf dem Weg nach Peking 2008". "Wir können mit dem Stand der Vorbereitung zufrieden sein", sagte er. "Etwa 35 Sportler aus Sachsen-Anhalt bereiten sich als Olympiakader auf die Spiele 2008 vor. Wir hoffen, dass mindestens 20 Athleten im deutschen Olympia-Team in Peking vertreten sein werden und an die olympischen Erfolge von 2004 in Athen anknüpfen können."

Einer heißer Anwärter auf einen Platz im Peking-Team ist Erik Pfannmöller, Weltmeister und EM-Zweiter mit der deutschen Kajakmannschaft. Der junge Sporter vom Böllberger SV ordnet seinem großen Ziel Olympia alles unter. Um es seinem vier Jahre älteren Bruder Stefan nachzumachen, der 2004 in Athen im Canadier-Wettbewerb zu olympischen Bronze gepaddelt war, legte der 22-Jährige jetzt an der Augsburger Uni sogar ein Urlaubssemester ein und schloss sich noch einmal der Sportfördergruppe der Bundeswehr an. Höchste Konzentration und maximaler Kraftaufwand sind von ihm gefordert. Schon die nationale Qualifikation wird ein Schlagabtausch, der alles abverlangt. Zum ersten Mal nämlich darf im nächsten Jahr jedes Land pro Kategorie nur ein Boot in das olympische Rennen schicken.

Nach Peking will auch Conny Waßmuth, die 1990 beim Halleschen Kanu Club 54 ihre Laufbahn begann. Die Rennkanutin empfing gestern den Lohn für das bislang erfolgreichste Jahr ihrer Karriere. Bei der Heim-Weltmeisterschaft in Duisburg, bei der Deutschlands Team das zweitbeste Ergebnis seiner Geschichte erkämpfte, gewann die 24-Jährige zweimal Gold: im Vierer-Kajak über die 500 Meter und auf den nicht olympischen 200 Metern. Deutsche Meistertitel und zwei erste Plätze bei den Europameisterschaften ließen den Juroren schließlich keine Wahl mehr: Die für den SC Magdeburg startende Sportstudentin an der Universität Potsdam erhielt mit Abstand die meisten Stimmen. Für die sympathische Conny Waßmuth ein weitere Ansporn für das Olympiajahr. Noch ist angesichts der immensen Leistungsdichte im erfolgsverwöhnten Verband ihr Flug nach China nämlich nicht sicher.

Olympisch ist ihre Sportart nicht, aber was die Zerbster Kegler in diesem Jahr erreichten, war vom Besten. Sie gewannen den Weltpokal, waren WM-Dritter und deutscher Mannschaftsmeister, wofür die Ballgäste sie hochleben ließen. Kapitän Timo Hoffmann, der slowakische Einzel-Weltmeister Ivan Cech, Torsten Reiser, Sven Tränkler, Udo Volkland und Jürgen Zeitler vertraten das Team. Außergewöhnlich ist die Mannschaft wegen ihrer Leistungen, aber auch , weil die Spieler aus mehreren Ländern kommen.

Die von mdr-Moderator Andreas Mann locker und charmant präsentierte Gala lebte von vielen Höhepunkten. Eine Tanzshow vom 1. Dresdner Rock'n Roll Club, Akrobatik, eine atemberaubende asiatische Jonglage-Show von Miss Hong, Tanzmusik der Band "Princess Cut" und eine weihnachtliche Tombola prägten die 16. Sportlerehrung wie auch viele lockere Gespräche unter den Sportlern.