Sportlerwahl Sportlerwahl: Ringer, Ju-Jutsu und Keglerinnen siegen
SANGERHAUSEN/MZ. - Beim Nachwuchs hatten die beiden Leichtathletik-Talente des ASV Sangerhausen, Jennifer Kunze und Peter Seifert, sowie die Akrobatik-Mädchen des SV Sangerhausen die Nase vorn. "Endlich hat es mal mit dem ersten Platz geklappt", sagte freudestrahlend Katrin Bänsch, die Trainerin des sechsfachen Akrobatik-Landesmeister, bei der Ehrung der Bestplatzierten am Sonnabend zum Sportlerball in der Mammuthalle in Sangerhausen. Bei der nunmehr 18. Sportlerwahl im Landkreis, die gemeinsamen vom Kreissportbund, der Mitteldeutschen Zeitung und dem Wochenspiegel durchgeführt wurde, sind fast 78 000 Stimmen in den sieben Kategorien abgegeben worden. Es waren Kandidaten aus insgesamt 19 Sportarten nominiert, was auch für die Breite des sportlichen Angebots im Landkreis spricht.
Als vorbildliche Übungsleiter wurden diesmal der Kegler Wolfgang Leuchte vom SSV 1890 Wolferode , und Andreas Schlennstedt vom Rollhockey-Team des SV Allstedt, geehrt. "Ohne Übungsleiter geht nichts, sie sind das Salz in der Suppe", lobte Ehrengast Thomas Silbersack, Präsident des Landessportbundes, die ehrenamtliche Arbeit der vielen sportbegeisterten Mitstreiter in den Vereinen der Region. Silbersack hatte gemeinsam mit Landrat Dirk Schatz (CDU) und Sachsen-Anhalts Finanzminister Jens Bullerjahn (SPD), der aus dem Mansfelder Land stammt, den Sportlerball eröffnet.
Überraschungsgäste der traditionellen Veranstaltung waren in diesem Jahr die früheren Sportasse Antje Buschschulte, mehrfache Welt- und Europameisterin im Schwimmen, und die Kugelstoß-Legende Udo Beyer, Olympiasieger von 1976 und mehrfacher Weltrekordhalter. Die beiden plauderten mit Moderator Ronny Kratz in lockerer Runde über ihren Werdegang. Und sie gaben dabei manche Episode aus ihrer langen sportlichen Laufbahn preis. Beide waren übrigens viermal bei Olympia dabei. Die 32-jährige Buschschulte von 1996 bis 2008. Beyer von 1976 bis 1992 (1984 konnte er durch den Olympia-Boykott der DDR nicht in Los Angeles starten.)
Seine letzten Spiele in Barcelona hat er in besonderer Erinnerung behalten, "weil wir damals als gesamtdeutsche Mannschaft an den Start gingen", wie der 54-Jährige sagte, der damals bereits in der Qualifikation ausschied. Seit 1996 hat der gebürtige Eisenhüttenstädter ein Reisebüro in Potsdam. Die Hamburgerin Buschschulte, die 1996 zum SC Magdeburg wechselte und danach ihre größten Erfolge feierte, zeigte sich ganz angetan vom Sportlerball in Sangerhausen. "Da kann sich sogar Magdeburg eine Scheibe abschneiden", sagte sie der MZ. Die "Schwimmoma", wie sie manchmal genannt wurde, weil sie mit 30 Jahren noch Wettkämpfe bestritt, ist diplomierte Neurobiologin und arbeitet derzeit an der Universität in Magdeburg an ihrer Dissertation.