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Spielkonsole Spielkonsole: Microsoft will mit Xbox erstmals Gewinne machen

21.09.2007, 11:26

Berlin/dpa. - Microsoft will mit Spielkonsolen erstmals in derUnternehmensgeschichte Gewinne machen. «In diesem Geschäftsjahr sindwir sowohl mit der Xbox als auch mit der gesamten Unterhaltungssparteauf Kurs», sagte Bereichsleiter Robbie Bach der Deutschen Presse-Agentur dpa in Berlin. Im Konkurrenzkampf mit Apples iPod hat derweltgrößte Software-Hersteller jedoch nichts Neues zu vermelden: Wannder Zune-Player nach Europa kommen soll, sagte Bach nicht.

Die seit dem Xbox-Start im Jahr 2001 entstandenden Verlusterechtfertigte Bach damit, dass der Markteintritt als langfristigeInvestition zu sehen sei: «Konsolen sind enorm wichtig für dieUnterhaltungsbranche, sie sind ein strategischer Anker.» Die Xboxhabe Microsoft etwa die Vermarktung von Videos und Online-Dienstenermöglicht. So seien in der Community «Xbox live» sieben Millionenzahlende Spieler registriert.

Derzeit hinkt die Xbox beim Absatz der Nintendo-Konsole Wiihinterher. Diese ist zwar technisch unterlegen, hat aber mitkreativen Ideen viele Gelegenheitsspieler - so auch Frauen und ältereMenschen - überzeugt. Bach widersprach dem Vorwurf, der Konzern ausRedmond habe diese Zielgruppen vernachlässigt: «Wir kennen diesenTrend.» Sport-Simulationen wie «Fifa» oder Musikspiele wie «GuitarHero» gehörten zu den erfolgreichsten Xbox-Produkten. DenKonkurrenzkampf mit Nintendo spielte er herunter: «Nintendo richtetsich an eine andere Zielgruppe, wir konkurrieren nur in einigenBereichen.»

Trotz neuer Zielgruppen - große Hoffnungen knüpft Microsoft an einSpiel, das vor allem bei jungen Männern beliebt ist. Der Ego-Shooter«Halo 3» werde ein Meilenstein, hofft Bach: «Wir erwarten die bestenVerkaufszahlen in der Geschichte der Spielkonsolen.» Vorgänger «Halo2» ging am ersten Verkaufstag 3,5 Millionen Mal über den Tresen -diese Zahl soll der Nachfolger übertreffen. Wenige Tage vor demoffiziellen Verkaufsstart am 26. September fährt der Konzern nun eineaufwendige Werbekampagne für das Spiel.

Während Microsoft seine Konsole offensiv bewirbt, äußerte sichBach über den MP3-Spieler Zune zurückhaltend. Zurzeit konzentrieresich das Unternehmen bei der Vermarktung auf die USA. «Wir wollen denMarkt erst verstehen», so Bach. Er könne daher noch nicht sagen, wanndas Konkurrenzprodukt zu Apples iPod in Europa verfügbar sei. EinemZune-Handy als Antwort auf das iPhone erteilte der Microsoft-Managereine Absage. «Wir werden bei Mobiltelefonen weiterhin als Software-und Service-Anbieter auftreten», sagte Bach.

In Zukunft will Microsoft verstärkt auch die Wohnzimmer erobern.Mit einer Ausstellung zum «Digital Lifestyle» zeigt der Software-Konzern derzeit in Berlin, wie sich Computer und MP3-Spieler,Fernseher und Spielkonsole vernetzen lassen. Damit ist es zumBeispiel möglich, Urlaubsfotos auf dem Fernseher anzusehen oder dieMusik vom MP3-Player im Wohnzimmer laufen zu lassen. Microsoft wollezeigen, dass die Konfiguration der Geräte einfach ist, sagte Bach:«Der Kunde will nicht darüber nachdenken.»