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Soundsysteme Soundsysteme: Geräusche wie im echten Leben

Von Till Wortmann 24.01.2005, 13:22
(Foto: dpa)
(Foto: dpa) Denon

München/Nettetal/dpa. - Ein Surround-Set für den PC wird meist 5.1 genannt, weil es aussechs unterschiedlichen Lautsprechern besteht: fünf kleinen Boxensowie einem voluminösen Subwoofer für den Bass. Vom Letzterem reichteiner, weil ein Subwoofer Geräusche macht, die so tief sind, dass derMensch sie nicht mehr räumlich zuordnen kann. Angeboten werden aberauch 6.1- und 7.1-Sets, die den Sound noch besser verteilen.

Preiswerte Surround-Lösungen gibt es für 50 Euro. Wer aber aufQualität setzt, sollte 300 Euro oder mehr veranschlagen. «Kundensollten auf jeden Fall versuchen, die Boxen vor dem Kauf Probe zuhören», rät Bernd Hippmann, Experte für PC-Lautsprecher bei Philipsin Hamburg.

Das beste Boxenset nützt allerdings wenig, wenn die Soundkarte imPC nicht für Raumklang ausgelegt ist. Karten, die vier oder wenigerLautsprecher unterstützen, gelten als veraltet, erklärt Oliver Mann,Hardware-Redakteur bei «Chip-Online» in München. Solche Kartentaugten allenfalls noch für ältere Computerspiele. Gute Soundkartenhaben laut Mann drei Ausgänge: Stereo vorn, Stereo hinten sowieCenter/Bass. Zur Wiedergabe von DVD-Filmen sei zudem ein eingebauterDolby-Digital- und DTS-Decoder Pflicht. Nutzer sollten auch daraufachten, dass die Karte die vielen verschiedenen von Spielen genutztenStandards unterstützen, wie etwa EAX, EAX Advanced HD und SensauraA3D.

Musikliebhaber meiden meist aber den Raumklang aus dem PC: «DieWiedergabe von Audio-CDs fällt weniger gut aus», sagt Oliver Mann.Weil Audio-CDs immer noch nur Stereoformat bieten, bringe einräumliches Klangerlebnis nicht viel. Ausnahmen bilden Live-Konzerteauf DVD. Wer auf Musik aus dem PC in guter Qualität dennoch nichtverzichten will, sollte die Stereoanlage per Kabel mit dem PC zuverbinden.

Auch wenn Computerspieler ihre PC-Boxen vor allem wegen des Krachslieben: «Watt-Zahlen sind nicht alles», erklärt Boxen-Experte Mann.Entscheidend ist vielmehr eine gute Verarbeitung und das Zubehör.Käufer sollten auf Anschlussbuchsen statt fester Kabel achten, ebensoauf Farbcodierungen, einen leicht zu erreichenden An- undAusschalter oder eine Fernbedienung, mit der sich der Ton jedereinzelnen Box regeln lässt.

«Gamer sollten nicht auf werbewirksam überzogene PMPOLeistungsangaben hereinfallen», warnt Volker Wieczorek, Betreiber desInternetportals «Heimkino-Technik.de» in Blaustein(Baden-Württemberg). Aussagekräftiger als dieser «Peak Music PowerOutput» sei die in RMS gemessene Sinusleistung. Ein Wert von 84 WattRMS gelte als befriedigend.

Für echtes Kinofeeling kommt als Tonsystem derzeit allerdings nurDolby Digital - kurz: DD - in Frage. «Fast alle neueren Filme auf DVDbieten solche Tonspuren», erklärt Wieczorek. Die Alternative DTS seizwar in der Theorie noch etwas besser, mache sich jedoch aufPC-Lautsprechersystemen nicht bemerkbar. Erweiterungen - wie DolbyDigital EX, DTS ES - bringen dem Fachmann zufolge nur etwas in großenRäumen.

Die Komponenten eines Surround-Sets sind meist optisch aufeinanderabgestimmt und verschandeln nicht das Wohnzimmer: «Langweiligecomputer-graue Klötzchen will niemand mehr», sagt Philips-ExperteHippmann. Praktisch sind auch drehbare Sockel zum Aufstellen auf demSchreibtisch beziehungsweise zur Wandmontage. Der Aufbau ist relativeinfach, denn die benötigten Kabel liegen den Sets bei und dieAnschlüsse sind in der Regel gut gekennzeichnet.

Bei einem 5.1-Boxenset sollten die zwei Frontlautsprechergrundsätzlich nahe der Bildquelle aufgestellt werden, rät HolgerLandau, Betreiber der Website «Media-Tipps.de» in Reichenau. DerCenter-Lautsprecher komme direkt auf den Bildschirm. Er dient lautLandau der guten Sprachverständlichkeit. Die Rear genanntenLautsprecher kommen hinter den Zuhörer. Der Subwoofer könne irgendwoversteckt im Raum stehen.

Nicht jedem Anwender behagen jedoch die fünf oder mehr Boxen inder Wohnung: Als Alternative empfiehlt «Chip»-Experte Oliver MannSurround-Kopfhörer: «Die Verkabelung ist einfacher und der Nachbarbleibt ungestört.»