So schmeckt die Pause: Gesunde Snacks für die Schule
Frankfurt/Main/München/dpa. - Das ist nicht so einfach: Der Inhalt der Brotdose muss ansprechend aussehen und den Kindern schmecken. Es sollte aber nicht jeden Tag derselbe Snack sein, sondern ein möglichst abwechslungsreicher und gesunder.
«Eine ausgewogene Ernährung ist insbesondere bei den Mahlzeiten in der Schule wichtig», sagt Klaus-Wilfried Meyer vom Verband der Köche Deutschlands in Frankfurt. Bei der Zusammenstellung der Brotdose sollten Eltern daher auf Abwechslung achten. «Wenn jeden Tag dasselbe drin liegt - abgesehen von der Brotsorte -, finden es die Kinder bestimmt bald nicht nur langweilig, es ist auch keine optimale Ernährung.» Susanne Klug, Ernährungswissenschaftlerin und Autorin aus München, ergänzt: «Je bunter der Inhalt der Brotdose ist, desto besser: Bunt ist gesund.»
Dennoch sollten Eltern nicht erst mit der Einschulung anfangen, ihren Kindern plötzlich nur noch vermeintlich gesunde Pausensnacks mitzugeben. «Es kommt auch darauf an, was die Kinder gewöhnt sind», erklärt Meyer, der als Ernährungsberater in Bielefeld arbeitet. Die Ernährung könne nicht von heute auf morgen umgestellt werden. «Deswegen sollten die Kinder zwar ausgewogenes Essen bekommen - aber auch das, was ihnen schmeckt.»
Es gibt ein paar Regeln, die bei der Zusammenstellung der Snacks helfen: Beinah ein Muss ist ein nicht allzu grobes Vollkornbrot, das mit einer Scheibe Käse oder magerem Schinken belegt oder dünn mit Wurst bestrichen wird. Dazu kommen Obst und Gemüse. «Am besten ist festes Obst, das nicht so schnell matschig wird», sagt Meyer. Dazu gehören beispielsweise Äpfel, Birnen, Nektarinen, Bananen oder Mandarinen. «Prima sind auch in Scheiben geschnittene Paprika, Gurken, Radieschen oder einfach ein paar Cherrytomaten.»
Bei der Frage der Süßigkeiten scheiden sich dagegen die Geister. Während einige Eltern ihren Kindern mit einer kleinen Nascherei etwas Gutes tun wollen, wehren sich andere strikt dagegen. «In einigen Klassen einigen sich die Eltern bei einem Elternabend darauf, ihren Kindern keine Süßigkeiten mitzugeben», erzählt Elke Liesen von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) in Bonn. Dann könnten die Kinder auch nicht damit argumentieren, sie wollten gerne einen süßen Pausensnack, «weil andere Kinder das haben».
Problematisch an Süßigkeiten in der Brotdose ist, dass die Kinder so nicht nur viele Kalorien zu sich nehmen. «Durch das Süße wird die Insulinproduktion gesteigert, wodurch sich das Hungergefühl verstärkt», erklärt Ernährungsberater Meyer. Und Liesen ergänzt: «Durch den Zucker steigt das Karies-Risiko.»
Außerdem gewöhnen sich die Kinder mit abgepacktem Gebäck oder zuckerhaltigen Getränken an bestimmte Geschmacksträger wie Süßungsmittel, Farbstoffe und künstliche Aromen. «Das kann nicht nur Allergien hervorrufen», sagt Liesen, die bei der DGE im Projekt «Schule + Essen = Note 1» mitarbeitet. Es werde später auch schwer fallen, den Kindern diese Geschmacksnoten abzugewöhnen. Besser seien daher Naturprodukte: zuckerarme Müsliriegel und süßlich schmeckendes Obst wie Weintrauben oder Rosinen etwa.
Auch bei der Getränkeauswahl sollten Eltern auf Süßes verzichten, rät Klug. «Wasser, ungesüßte Tees oder Fruchtsaftschorlen im Verhältnis eins zu drei sind am besten», sagt sie. Zuckerige Kakaos oder fertige Saftmischungen sollten dagegen gemieden werden.
Als Verpackung für das Essen eignen sich am besten feste, wieder verschließbare Brotdosen. «Dann geht im Schulranzen nichts kaputt und saut keine Bücher und Hefte ein», sagt Meyer. Dafür gibt es mittlerweile Dosen, die im Innenraum kleine Unterteilungen für das Brot und lose Obst- und Gemüsestücke haben. Aber auch Butterbrottüten oder verschließbare Beutel sind geeignet.
Literatur: Susanne Klug, Her mit dem Gemüse, Mama! 6 einfache Strategien, wie Ihr Kind Obst und Gemüse lieben lernt, Trias, ISBN-13: 978-3-83043-443-6, 12,95 Euro
Infos zur Schulverpflegung: www.schuleplusessen.de
Wenn Kinder bei der Zusammenstellung ihrer Brotdose mitreden und sogar mithelfen können, werden sie den Inhalt seltener verschmähen. Die Ernährungswissenschaftlerin Elke Liesen geht davon aus, dass sie die Pausenmahlzeit dann sogar lieber essen. Deswegen sei es gut, den Nachwuchs selber Brote schmieren oder Gemüse schnippeln zu lassen.