Skispringen Skispringen: DSV bei Sommer-Grand-Prix chancenlos

Hinterzarten/Frankfurt/dpa. - 24Stunden nach dem überraschenden zweiten Platz im Team-Wettbewerblandete Andreas Wank am Sonntag beim Sieg des Schweizers Simon Ammannals bester DSV-Springer auf dem enttäuschenden 14. Rang. Der durcheine leichte Erkältung gehandicapte Vize-Weltmeister Martin Schmittverpasste nach einem Sprung auf 91 Meter als 42. sogar das Finale.«Das war heute kein berauschender Wettkampf. Wir sind noch nicht sokonkurrenzfähig, wie wir das gerne hätten. Generell sind wir nicht inder Verfassung, in der wir gerne wären», bilanzierte BundestrainerWerner Schuster.
Erstmals in der Geschichte wurde eine vom Weltverband erstellteWind-Formel getestet, von der sich die FIS vor allem bei wechselndenBedingungen mehr Fairness erhofft. Eine weitere Neuerung erlebte imzweiten Durchgang ihre Premiere: Nach einem 104,5-Meter-Satz vonJunioren-Weltmeister Wank wurde der Wettbewerb trotz einer Verkürzungdes Anlaufs ohne Unterbrechung fortgesetzt. Die nachfolgendenSpringer erhielten wegen der geringeren Anlauflänge Bonus-Punkte, diesich nach einer komplizierten Formel errechneten. «Die Regel bietetdie Möglichkeit einer objektiveren Bewertung der Leistung einesSpringers. Man muss das über den Sommer mal in Ruhe durchspielen»,befand Schuster.
«Das ist eine interessante Geschichte, aber man muss mal abwarten,wie sich das auf der Großschanze auswirkt», sagte Georg Späth. DerVorjahressieger aus Oberstdorf kam bei seinem Comeback nach fasteinjähriger Verletzungspause auf den 15. Platz. «Es war einordentlicher Wettkampf, aber mehr drin. Ich bin insgesamt zufriedenund werde konzentriert weiterarbeiten», sagte Späth nach Sprüngen von96 und 95 Metern. Am Vortag hatte er mit 103,5 und 103 Meternmaßgeblich zum zweiten Platz des DSV-Quartetts hinter Norwegenbeigetragen.
Nicht zufrieden mit seinem Auftritt vor heimischer Kulisse warSchmitt, der im Finale nur noch Zuschauer war. «Ich habe mich heutenicht so gut gefühlt. Das war kein guter Sprung», sagte der 31 Jahrealte Routinier, der wegen einer Erkältung in der Nacht vor demEinzelspringen kaum geschlafen hatte. Wie der Vize-Weltmeisterhinterließ auch Michael Uhrmann im Mannschafts-Wettbewerb denwesentlich stärkeren Eindruck.
Bei den Nordischen Kombinierern feierte der Schweizer Ronny Heeram Samstag einen Überraschungssieg vor dem Franzosen JonathanFelisaz. Der Oberwiesenthaler Eric Frenzel belegte nach einem Sprungund dem 15-Kilometer-Lauf auf Inline-Skates im strömenden Regen alsbester Deutscher Rang drei vor Vize-Weltmeister Tino Edelmann (Zella-Mehlis). «Es war ein schöner Wettbewerb, wir hatten nur Pech mit demWetter», sagte Frenzel.