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Skispringen Skispringen: Bundestrainer Rohwein setzt auf junges Trio

Von Eric Dobias 27.12.2004, 16:48

Oberstdorf/dpa. - Die Altstars sind müde oder formschwach, dieJungen Wilden noch nicht konstant genug: Bei der an diesem Dienstagmit der Qualifikation in Oberstdorf beginnenden Vierschanzentourneegehen die Adler des Deutschen Skiverbands (DSV) ohne Siegspringer undohne Aussicht auf den Gesamterfolg in die Spur. Weil Sven Hannawaldnur Zuschauer ist und Martin Schmitt der Spitze weit hinterherfliegt, setzt Peter Rohwein bei seiner Tournee-Premiere alsBundestrainer auf das jüngere Trio Georg Späth, Michael Uhrmann undAlexander Herr. «Sie sind gut in Schwung und können für die eine oder andere Podestplatzierung sorgen», formulierte Rohwein das bescheideneZiel.

Für die deutsche Mannschaft könnte ein Erfolgserlebnis zum Startder Traditionsveranstaltung Gold wert sein. «Wir haben vorWeihnachten gut trainiert. Es wäre wichtig, gleich in Oberstdorfvorne dabei zu sein», erhofft sich Rohwein eine Initialzündung. Amehesten traut er dies Späth zu, der nach Ansicht des Cheftrainersweit über dem Soll ist. Im Vorjahr war Späth als Gesamtsechster zumbesten DSV-Springer avanciert. «Oberstdorf ist meine Heimschanze, damöchte ich die Familie sowie Freunde und Bekannte ganz besondersbegeistern», kündigte dieser an.

Selbst die phänomenale Weltcup-Siegesserie von Top-Favorit JanneAhonen (Finnland) hat Späth nicht erschüttern können. «Der Rückstandzu Ahonen ist nicht so groß. Wenn ich gut springe weiß ich, dass ichso gut bin wie er», erklärte der 23 Jahre alte Sportsoldat ausOberstdorf, der ein ähnlich gutes Resultat wie im Vorjahr anstrebt.«Ich habe mich bei der Tournee immer gut präsentiert. Das sollte auchdieses Mal klappen.»

Das Selbstbewusstsein schöpft er aus der Tatsache, dass er sichvon Wettkampf zu Wettkampf gesteigert hat. «Es sind nur nochKleinigkeiten, die ich in den Griff bekommen muss», schätzte Späthein und gab gleich noch das Ziel für die Mannschaft aus: «Wir wollenangreifen.»

Dies gilt auch für Michael Uhrmann (Rastbüchl) und Alexander Herr(Schonach-Rohrhardsberg). «Sie sind im Weltcup besser als in dervergangenen Saison und haben zuletzt stabile Leistungen gezeigt»,redete der Coach das Duo stark. «Die Tournee ist etwas Besonderes,auch wenn es auf der Schanze wie immer von oben nach unten geht. Ichhoffe, dass ich die guten Saisonsprünge auf meiner Festplattegespeichert habe», sagte Herr, der den DSV-Springern mit Rang zweibeim Weltcup-Auftakt in Kuusamo das bisher beste Saisonergebnisbescherte.

Von diesen Ansprüchen weit entfernt ist Martin Schmitt, derendlich aus seinem Formtief kommen will. «Das erste Ziel für ihn istdie Qualifikation für das Finale der besten 30», sagte Rohwein.Schmitt schaut zwar mehr auf sich, drückt aber auch den Kollegen dieDaumen. «Einige im Team sind auf dem Sprung. Ich hoffe, sie bringeneine optimale Leistung», sagte der 26 Jahre alte Routinier, der sichnicht unter Druck setzen will: «Die Lösung meiner Probleme dauert solange, wie sie dauert.»

(Grafik: dpa)
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dpa
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dpa