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Ski alpin Ski alpin: Sturz schockt Ski-Sport: Beltrametti gelähmt

Von Helen Scott-Smith und Arne Richter 09.12.2001, 15:29
Silvano Beltrametti
Silvano Beltrametti AFP/epa

Val d'Isère/München/dpa. - Der Nachwuchsstarder Eidgenossen schwebte wegen Blutungen in der Lunge während derersten Weltcup-Abfahrt der Saison im französischen Val d'Isère sogarin akuter Lebensgefahr.

Die sportlichen Ergebnisse des Wochenendes rückten in denHintergrund. Martina Ertl sorgte mit ihrem sechsten Platz beim Slalomim italienischen Sestriere für das beste Resultat des Deutschen Ski-Verbandes (DSV). «Es geht aufwärts aber es ist noch mehr drin»,stellte die 28-Jährige, die erst Ende September am Knie operiertworden war, fest. Weltmeisterin Anja Paerson (Schweden) sicherte sichsouverän den Sieg. Annemarie Gerg (Lenggries) wurde 19. und mussweiter auf die Qualifikation für die Olympischen Winterspiele warten.

Im Schatten der schlimmen Ereignisse in Val d'Isère konnten diedeutschen Herren bei den drei Rennen keinen einzigen Weltcup- Punktgewinnen. Der Österreicher Stephan Eberharter untermauerte mit seinemDoppel-Sieg in Super-G und Abfahrt eindrucksvoll seine Ambitionen, inAbwesenheit des verletzten Superstars und Dauerrivalen Hermann Maierdie sportliche Führungsrolle zu übernehmen. «Das ist unheimlich,wirklich vom Feinsten», sagte der Weltcup-Spitzenreiter, der amSonntag auch im Riesenslalom Dritter wurde. Bode Miller (USA) gewannvor dem Franzosen Frederic Covili.

Freude kam allerdings nicht auf: Am Vortag war Beltrametti mitetwa 120 km/h nach einem Fahrfehler durch die Werbeplane und dasSicherheitsnetz der Oreiller-Killy-Piste gerast und einige Meterhinter der Absperrung in einem Geröllfeld liegen geblieben. DerAbtransport des Schwerverletzten in eine Spezialklinik nach Grenobledauerte fast eine Stunde, da die Unfallstelle schwer zugänglich warund deshalb zwei Mal der Rettungshubschrauber gewechselt werdenmusste. Beltrametti war bei Bewusstsein und sich offenbar selbst überseinen Zustand im Klaren. «Ich werde gelähmt bleiben. Das weiß ich»,sagte er seinem Trainer Dieter Bartsch.

Derzeit ist an eine Operation der gebrochenen Wirbelsäule nochnicht zu denken. Auch eine Verlegung in die Schweiz sei noch nichtmöglich, erklärten die Ärzte am Sonntag. Beltrametti, der im Super Gam Freitag mit dem dritten Platz noch sein zweitbestes Weltcup-Resultat eingefuhr, wird auf der Intensivstation in Grenoble mitSchmerzmitteln behandelt. Sein Zustand ist stabil.

Der Schweizer Chef-Coach Bartsch erhob unterdessen Vorwürfe gegenden Internationalen Ski-Verband (FIS) und die Organisatoren in Vald'Isère wegen der langwierigen Rettungsaktion. FIS-RenndirektorGünter Hujara widersprach. «Der erste Helikopter war nach fünfMinuten vor Ort», sagte der Sicherheitschef des Weltverbandes.

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