Ski alpin Ski alpin: DSV droht Disput seiner Alpin-Trainer

Sestriere/dpa. - Dem Deutschen Skiverband (DSV) droht ein Disput seiner alpinen Cheftrainer. Während Damen-Coach Wolfgang Maier das in diesem Winter eingeführte Kautions-Konzepts kategorisch ablehnt, will Herren-Trainer Werner Margreiter erst nach den nationalen Meisterschaften Ende März in St. Moritz über eine Fortsetzung entscheiden. «Wenn ich etwas zu sagen habe, wird es das nicht mehr geben. Es ist kein Druckmittel und bringt nichts», sagte Maier beim Weltcup-Finale im italienischen Sestriere. Der DSV hatte auf Initiative von Margreiter von fünf Athleten der «zweiten Garde» vor Saisonbeginn 10 000 Euro als Leistungsgarantie gefordert.
Obwohl Petra Haltmayr und Alois Vogl den ursprünglich geforderten Sprung unter die besten 15 einer Disziplin-Wertung nicht schafften, werden sie ihre Kaution wegen des gezeigten Aufwärtstrends zurück bekommen. «Mich hat das am Anfang schon verunsichert. Dann habe ich gedacht: Ach fahre einfach und dann ging es», meinte Haltmayr. Auch Abfahrer Max Rauffer kann nach seinem im Dezember erlittenen Kreuzbandriss mit einer Rücküberweisung rechnen. Andreas Ertl und Stefan Stankalla müssen nach enttäuschenden Leistungen das Geld jedoch abschreiben.
«Für mich hat sich das System bewährt, auch wenn es vielleicht nur 25 Prozent mehr Leistung herausgekitzelt hat», sagte Margreiter. Nun müsse man sehen «welche Voraussetzungen wir in der nächsten Saison vorfinden, und ob es sich dann wieder anbietet.» Auch DSV-Alpin-Chef Walter Vogel sieht in dem Konzept «grundsätzlich ein Modul, das man immer anwenden kann, wenn die Leistungen nicht stimmen.» Allerdings müsse über eine Umsetzung in der kommenden Saison noch diskutiert werden. Einen Konflikt zwischen Maier und Margreiter über dieses Thema fürchte er nicht.
Dabei ist weiter unsicher ob Maier im nächsten Winter überhaupt noch die deutschen Ski-Damen betreuen wird. Frühestens nach dem Weltcup-Finale will sich der Berchtesgadener entscheiden, ob er das seit einige Wochen vorliegende Angebot des Schweizer Skiverbandes als Herren-Cheftrainer annimmt. «Es ist weiter alles offen», sagte der Coach. Laut Vogel gehe es bei der Entscheidung nicht um finanzielle Aspekte. «Ich arbeite hart daran, dass er bleibt», sagte er.