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Ski alpin Ski alpin: Der DSV zieht seine Konsequenzen

Von Arne Richter 18.03.2003, 16:02
Die Bildkombo mit Aufnahmen vom 17.10.2000 zeigt die beiden Chef-Trainer des Deutschen Ski-Verbandes (DSV), Wolfgang Maier (l, Damen) und Martin Oßwald (r, Herren). Sie haben als Skitrainer zusammen mehr als 30 Medaillen bei Großereignissen gesammelt und zählen somit zu den erfolgreichsten ihrer Zunft. (Foto: dpa)
Die Bildkombo mit Aufnahmen vom 17.10.2000 zeigt die beiden Chef-Trainer des Deutschen Ski-Verbandes (DSV), Wolfgang Maier (l, Damen) und Martin Oßwald (r, Herren). Sie haben als Skitrainer zusammen mehr als 30 Medaillen bei Großereignissen gesammelt und zählen somit zu den erfolgreichsten ihrer Zunft. (Foto: dpa) dpa

München/dpa. - Der Deutsche Skiverband (DSV) hat Konsequenzen aus den miserablen Leistungen seiner alpinen Skifahrer gezogen und Herren-Cheftrainer Martin Oßwald von seinen Aufgaben entbunden. Nachfolger des 52-Jährigen wird ab dem 1. April der Österreicher Werner Margreiter. Das teilte der DSV am Dienstag nach einem mehrstündigen Krisengespräch in der Verbandszentrale in München mit. «Wir vollziehen diesen Schritt im Ergebnis einer Zwischenbilanz unserer Planungen von 2000 bis 2006. Das bis heute aufgenommene Schrittmaß reicht nicht aus, um die angepeilten sportlichen Ziele in dem vorgegebenen Zeitrahmen zu erreichen», hieß es in einer schriftlichen Erklärung von DSV-Sportdirektor Thomas Pfüller.

Die Ablösung Oßwalds kam durchaus überraschend. Noch während der Weltmeisterschaft in St. Moritz im Februar hatte Pfüller Oßwald und Damen-Cheftrainer Wolfgang Maier trotz miserabler Ergebnisse den Rücken gestärkt und sogar mehr Kompetenzen versprochen. Während Oßwald gehen muss, wurde Maier das Vertrauen ausgesprochen. «Ich fühle mich wie ein Bauernopfer. Es ist halt an mir hängen geblieben», sagte Oßwald.

Ohne ihren verletzten Vorzeigefahrer Florian Eckert hatten die deutschen Ski-Herren seit zwei Jahren kein Spitzenresultat mehr erzielt. Ergebnisse zwischen den Plätzen 20 und 40 waren die Norm. Bei der WM in St. Moritz hatte nur Nachwuchsfahrer Felix Neureuther mit einem 15. Platz im Slalom für positive Schlagzeilen gesorgt. Bislang hatte die Verbandsspitze trotzdem stets zu Oßwald gestanden und dem erfahrenen Coach den Aufbau einer neuen Mannschaft bis zu den Winterspielen in Turin 2006 zugetraut.

Ob Oßwald, der einen Vertrag bis 2006 inne hatte, den DSV ganz verlässt, ist noch nicht entschieden. «Wir werden uns in zwei Wochen zusammensetzen. Jetzt muss sich die Enttäuschung erstmal legen», sagte der einstige Erfolgscoach. Markus Wasmeier führte er 1985 zum WM-Titel im Riesenslalom sowie zum Doppel-Olympiasieg 1994 in Lillehammer. Auch als Coach der Norweger Lasse Kjus und Kjetil- Andre Aamodt feierte er vor seiner Rückkehr zum DSV große Erfolge.

Die schwierige Aufgabe, die DSV-Herren wieder auf internationales Niveau zu führen, soll nun Margreiter erfüllen. Der Tiroler hat von 1992 bis 1999 als Cheftrainer das österreichische alpine Herrenteam betreut. Bei den Winterspielen 1998 in Nagano/Japan gewannen seine Sportler acht Medaillen, davon drei goldene. Später wirkte er als Sportdirektor im Organisationskomitee der WM 2001 in St. Anton. Zuletzt war Magreiter Geschäftsführer bei verschiedenen Bergbahngesellschaften.