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Sensation verpasst, ohne zu enttäuschen

Von Harald Boltze 31.08.2008, 16:39

Halle/MZ. - Hannover blieb jedoch beides aus. Zu stark präsentierte sich der Handball-Zweitligist aus Niedersachsen am gestrigen Sonntag in der nicht ganz vollbesetzten Sporthalle des Naumburger Domgymnasiums. Dennoch konnten sich die Gastgeber nach der Partie mit erhobenen Häuptern unter dem Beifall ihrer Fans verabschieden.

Von Beginn an zeigten die Gäste, dass sie an einer möglichen Zitterpartie kein Interesse hatten. Kraftvoll in der Abwehr, blitzschnell im Angriff zogen sie ihre Kreise. Dass es die ersten elf, zwölf Minuten eng blieb, hatten die Naumburg-Stößener ihrem an diesem Tage bestens aufgelegten Torhüter Olaf Bittersohl zu verdanken, der vier der ersten sechs Top-Chancen vereiteln konnte. Ein nicht zu stoppender Rechtsaußen der Gäste sowie einige ungenaue Zuspiele des sich später enorm steigernden Tobias Seyfarth führten dennoch zum Stand von 5:10 bis zur ersten Auszeit der Naumburg-Stößener Trainerin Ines Seidler. Auch danach wurden die Zweitligisten gegen tapfer kämpfende Gastgeber dem Klassenunterschied gerecht. Mit 11:22 wurden die Seiten getauscht.

Nach dem Wechsel folgte dann die stärkste Phase des HSV Hannover. Auf 17:32 schraubten sie das Ergebnis in die Höhe, und man musste Angst um die Naumburg-Stößener bekommen. Diese gaben sich jedoch nicht auf, und da auch die Gäste ihren Abwehrchef ab Minute 40 auf die Bank setzten, gab es von da an vermehrt Grund zum Jubel. Tormaschine Seyfarth gelangen nun sehenswerte Treffer, Martin Linse fasste sich des Öfteren ein Herz und traf von Linksaußen, und auch Tino Andrae zeigte, dass er durchaus weiß, wo das Tor steht. Das alles führte dazu, dass der Abstand recht konstant blieb. Die konditionelle Unterlegenheit führte jedoch weiterhin zu vielen einfachen Treffern des Zweitligisten. Als nach 60 Minuten schließlich die Zahlen 34 und 51 in dieser Reihenfolge auf der Anzeigetafel standen, zeigte sich Trainerin Ines Seidler keineswegs frustriert: "Ich denke, dass wir die Zuschauer heute nicht enttäuscht haben. Man merkt natürlich, dass in der Zweiten Liga zweimal am Tag trainiert wird. Da wir versucht haben, das hohe Tempo mitzugehen, wurden am Ende natürlich die Beine schwer." Da ihre Mannen am kommenden Wochenende spielfrei haben, können sie ausgiebig die Hochzeit ihres Abwehrreckens Jochen Gotter feiern. Ein weiterer Trost nach dieser Woche der hohen Niederlagen gegen Aschersleben und Hannover: Die zwei schwersten Gegner dieser Saison hat man erstmal weg.

HSV Naumburg-Stößen: Olaf Bittersohl, Thomas Seelig; Jochen Gotter, Sven Muckert, Tobias Seyfarth 14 / 1, Thomas Slamka 1, Marcus Deibicht 1, Matthias Mischinger, Tino Andrae 7, Christian Haufe 1, Martin Linse 4, Stephan Schreiber 2, Marcel Kilz 4.