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Segeln Segeln: Schümann greift wieder an

Von Tatjana Pokorny 29.04.2008, 15:15

Hamburg/dpa. - Damit überbrückt der dreimalige Olympiasieger die langeWartezeit im America's Cup, der von Gerichtsstreitigkeiten zwischenden Cup-Giganten Alinghi (Schweiz) und BMW Oracle Racing (USA)gelähmt wird. «Wir gehen nicht vor Gericht, wir segeln», sagteSchümann am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Hamburg.

Schümann begrüßte die Kooperation mit dem Hamburger «Platoon»-Eigner Harm Müller-Spreer: «Nach dem letzten America's Cup habe ichin Deutschland so etwas wie einen Aufschwung gespürt. Diesen gilt esnun in der Champions League des Segelsports fortzuführen, solange derAmerica's Cup blockiert ist.»

Der 54 Jahre alte Schümann verfolgt mit dem Projekt ehrgeizigeZiele: «Wir müssen Synergieeffekte zwischen dem America's Cup und demMedCup nutzen, um langfristig und dauerhaft eine Leistungsbasis inDeutschland für eine erfolgreiche America's-Cup-Teilnahme zusichern.» Schümann will das Projekt zur Grundsteinlegung für einendeutschen Profi-Segelrennstall nutzen.

Der 45 Jahre alte Unternehmer Müller-Spreer verspricht sich vondem neuen Team an Bord einen Leistungssprung im MedCup: «Schümann hatals Segler die Souveränität eines Schachcomputers. Dazu sind diebesten deutschen Segler an Bord. Wir wollen in die Weltspitzevordringen.» Und das voraussichtlich mit dem dreimaligen Gold-Cup-Sieger Harm Müller-Spreer am Steuer und Schümann als Taktiker.

Mit Schümann kommen die deutschen Profisegler Tim Kröger und MattiPaschen (beide Hamburg), Tony Kolb (Bremen) und Jan Schoepe(Cuxhaven) an Bord der «Platoon». Die 14- bis 15-köpfige Crew wird inder hochkarätigen Serie bei sechs Regatten gegen 19 namhafteMannschaften aus neun Nationen antreten, darunter auch fünfAmerica's-Cup-Teams inklusive Segelstar Russell Coutts (Neuseeland)und Software-Milliardär Larry Ellison (USA) auf der TP52 BMW OracleRacing.

Unterstützt wird das neue deutsche Segel-Aushängeschild von denKonzernen Audi und Adidas. Beide Unternehmen schweigen sich über dieHöhe ihres finanziellen Engagements aus, das jedoch siebenstelligausfallen dürfte. Audis Sponsoring-Leiter Bernd Quinzler sagte: «NachSki steht Segeln an zweiter Stelle des Audi-Sportengagements.»