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Schwimmen Schwimmen: Frauen-Freistil-Staffel gewinnt befreiendes Bronze

Von Richard Janssen und Dietmar Fuchs 18.08.2004, 18:36
Petra Dallmann, Franziska van Almsick und Antje Buschschulte (li. nach re.) freuen sich über ihre Bronze-Staffel. (Foto: dpa)
Petra Dallmann, Franziska van Almsick und Antje Buschschulte (li. nach re.) freuen sich über ihre Bronze-Staffel. (Foto: dpa) DPA

Athen/dpa. - Die 20 Jahre alteAustralierin Jodie Henry schwamm über 100 m Freistil in 53,52Sekunden schon im Halbfinale Weltrekord und fand es «total verrückt».

Mit einem Riesen-Schlussspurt sicherte Hannah Stockbauer das ersteEdelmetall. Fragend blickte sie an die Anzeigetafel, dann fielen sichalle in die Arme. Tränen flossen. «Das ist ein Traum von jedemSportler», jubelte die Erlangerin. «Franzi» hatte zwei Bahnen langgeführt und musste dann ihrem enormen Tempo Tribut zollen. «Wir habenalle ein bisschen geweint. So richtig fassen kann ich es noch nicht»,sagte van Almsick, die an dritter Stelle liegend wechselte. PetraDallmann fiel zurück, aber Antje Buschschulte holte bravourös Bronzezurück, das Hannah Stockbauer ganz festhielt: «Für die Staffel legtman sich noch ein bisschen mehr ins Zeug.»

Franziska van Almsick fühlte sich am Tag nach ihrer bitterenNiederlage über 200 m Freistil einfach «beschissen». Platz fünf stattGold - das muss sie erst einmal verarbeiten. «Ich habe keine Zeit zutrauern.» Sie flüchtete sich in die Normalität. «Ich habe im Momentkeine Zeit, darüber nachzudenken, was gestern war. Ich bin hier beiOlympischen Spielen. Ich werde das Programm durchziehen.» Siequalifizierte sich am Morgen über 100 m Freistil für das Halbfinale,verzichtete aber. Die Staffel ging vor.

Nach dem Ende der Schwimm-Wettbewerbe wird Franziska van Almsickihrem Freund Stefan Kretzschmar, der mit den deutschen HandballernOlympiasieger werden will, die Daumen drücken. Solange bleibt«Franzi» auch in Athen. Danach wollen sie gemeinsam Urlaub machen.Franziska van Almsick schreibt an einem Buch. Ende September soll eserscheinen. Das Kapitel Gold wird fehlen.

Die Essenerin Anne Poleska hat sich als Halbfinal-Vierte für dasFinale über 200 m Brust qualifiziert, Birte Steven aus Hannoverschied aus. An diesem Donnerstag will Hannah Stockbauer (Erlangen)schon im Vorlauf über 800 m Freistil zeigen, dass mit ihr wieder zurechnen ist. Über 400 m war die fünffache Weltmeisterin als Zwölfteim Vorlauf gescheitert.

Christa Thiel, Präsidentin des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV),hat personelle Konsequenzen nach dem schlechten Abschneiden in Athenindes ausgeschlossen. «Der Verband steht nach wie vor zu 100 Prozentgeschlossen vor dem Team und zu 100 Prozent hinter den Trainern»,sagte sie der dpa. Sie stellte aber auch fest: «Natürlich müssen wirnach Abschluss der Wettbewerbe ganz tief analysieren.»

Der Japaner Kosuke Kitajima schwamm über 200 m Brust in 2:09,44Minuten zu seinem zweiten Gold von Athen. Hinter dem Doppel-Weltmeister holte der 15 Jahre alte Daniel Gyurta aus Ungarn in2:10,80 Minuten sensationell Silber. «Ich bin so glücklich. Nun willich bei den nächsten Olympischen Spielen Gold gewinnen.»

Der Niederländer Pieter van den Hoogenband gewann Gold über 100 mFreistil (48,17 Sekunden), Australiens Superstar Ian Thorpe (48,56)blieb hinter dem Südafrikaner Roland Schoemann (48,23) nur Bronze.Weltrekordlerin Otylia Jedrzejczak aus Polen wurde in 2:06,05 MinutenOlympiasiegerin über 200 m Schmetterling und holte damit die dritteMedaille im dritten Finale.