Schritt für Schritt nach vorn
Halle/Leipzig/MZ. - Gemeinsame Tanz-Wege beschreitet das Duo erst seit diesem Jahr - als beide auf der Suche nach einem Partner waren. "Dmitrij Niemann und ich verstehen uns sehr gut. Wir haben die gleichen Ziele", sagt Adrienne. "Angesichts des Jungen-Mangels in unserer Disziplin ist es schwer, einen passenden Partner zu finden. Aber es hat geklappt. Schließlich ist mein Sport auch meine Leidenschaft. Da kann ich vom Schulstress abschalten," meint die Schülerin des Latina-Gymnasiums.
Für den Teenager sind gute Noten ebenso wichtig wie der sportliche Erfolg. Sie betont: "Ich möchte einmal so gut tanzen wie mein Vorbild Julia Niemann." Die prägte als Trainerin ihren Tanzstil und ist zudem Dmitrijs Cousine. Adriennes Eltern unterstützen ihre Tochter nach Kräften. Mutter Bianka wird so schon mal zur Visagistin oder hilft beim Entwerfen der maßgeschneiderten Turnierkleider, die etwa 2 000 Euro kosten. Auch die Fahrten zum Training trägt die Familie.
Die große Liebe der jungen Tänzerin gilt Samba und Tango. Diese beiden Stilrichtungen spielen auch im Trainingslager des Nationalteams dieser Tage in Pforzheim eine große Rolle. "Nächstes Jahr wollen wir uns dann bei den Großen etablieren", sagt sie mit Blick auf den Wechsel in die Jugendklasse. Die erste Bewährungsprobe folgt im Februar mit der Landesmeisterschaft in den lateinamerikanischen Tänzen. "Wenn ich später das Tanzen in den Beruf einbringen könnte, wäre schön. Aber mit meinem Sport allein Geld zu verdienen, das schaffen leider nur wenige", gibt sich Adrienne Jugl keinen Illusionen hin.
