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Schießsport Schießsport: Schützennachwuchs wächst zusammen

Von DETLEF ANDERS 02.07.2009, 14:31

WESTERHAUSEN/MZ. - Nur mit den Toiletten gibt es vor der Eröffnung des ersten Jugend-Schützenlagers im Bereich des Altkreises Quedlinburg noch ein kleines Problem, um das sich sofort gekümmert wird. Lagerleiter Jörg Höhne, der Jugendleiter des Kreisschützenbundes Quedlinburg, und sein Stellvertreter Lars Becker aus Westerhausen haben alle Hände voll zu tun. Der Schirmherr des Lagers, Landrat Michael Ermrich, kann nicht pünktlich kommen und so eröffnen die ersten Vorsitzenden der Kreisschützenbünde Detlef Paul (Quedlinburg), Wolfgang Lux (Wernigerode) und Wilfried Schröder (Halberstadt) das Lager ohne den Schirmherren. Der hat aber offensichtlich bereits dafür gesorgt, dass die am Mittag noch offenen Himmelspforten geschlossen wurden.

"Wir haben schon gedacht, das Lager fällt ins Wasser", meinte Thomas Poost, der Pressesprecher der Gastgeber, nach den vorherigen Regenfällen. 1990 hatten die Halberstädter das erste Mal ein Jugendlager organisiert, berichtete Andreas Prawda, der Schatzmeister der Kreisschützenbundes Halberstadt. Seit drei Jahren wird es nun als gemeinsames Lager aller drei Harzer Kreisschützenbünde angeboten. Doch aus dem Raum Quedlinburg hatten sich zuvor keine Kinder und Jugendlichen gefunden, die mitmachen wollten. Nun waren erstmals auch fünf Nachwuchsschützen aus Meisdorf dabei.

Thomas Poost nannte dies einen Anfang, bedauerte aber auch, dass beispielsweise kein Jungschütze aus der aktiven Nachwuchsgruppe in Rieder, wo der Verein sogar die 20 Euro Eigenanteil übernehmen wollte, den Weg nach Westerhausen fand. Schließlich soll diese Form der Zusammenarbeit, das gegenseitige Kennenlernen im viertägigen Zeltlager mit gemeinsamem Sport, Spiel und Kräftemessen, auch dem Zusammenwachsen der drei Altkreise dienen.

"Wir wollen die Tradition und das Brauchtum der Schützen weiter ausbauen", nannte Peter Friebe, der stellvertretende Jugendleiter aus Halberstadt, bei der Eröffnung das wichtigste Ziel. "Die Jugendarbeit ist das A und O, damit der Nachwuchs unser Ehrenamt eines Tages bekleidet", zeigte sich auch Detlef Paul im Klaren. Doch mit dem Nachwuchs haben eben gerade viele Schützenvereinen so ihre Sorgen. Die Gastgeber selbst haben nur vier Nachwuchsschützen im Verein, wusste Lars Becker. Und auch diese kamen nicht zum Zelten auf den Schützenplatz.

Der Meisdorfer Max Faber (11) ist seit einem Jahr im Schützenverein und war gern nach Westerhausen gekommen. Allerdings sorgten "Krabbeltiere" in seinem Zelt ohne Boden für eine schlaflose Nacht. "Das Schönste sind die Sachen, die ich schon lange nicht mehr gemacht habe - die Nachwanderung, am Lagerfeuer sitzen", erklärte er, während er mit Alexander Geppert (14) aus Wernigerode Tennis spielte. Alexander war schon das zweite Mal mit seiner Schwester und Mutter im Jugendlager und begeistert vom Sommerbiathlon mit Lasergewehr-Schießen. Nur zum Baden war es ihnen und einigen anderen zu kalt. Paula Andree (12) aus Schlanstedt behauptete das Gegenteil und sprang begeistert in das Westerhäuser Freibad.

"Wir haben uns schon etwas dabei gedacht, es gerade hier in Westerhausen zu machen", meinte Thomas Poost. So standen auch eine Natursafari im Tiergehege und Kennenlernen des Dorfes, eine Wanderung zum Königsstein und die Nachwanderung neben Staffelspielen und Sport im Freibad auf dem Programm. "Alles hatte Niveau", resümierte Jörg Höhne. Krankenschwester Julia Gausmann (SV Halberstadt 1543) hatte recht ruhige Tage und nur eine Zecke zu entfernen und eine leichte Schürfwunde zu verarzten. Und trotz des Schlafmangels stand für Max Faber fest: "Nächstes Jahr bin ich wieder mit dabei". Nur dann vielleicht mit einem eigenen, krabbeltierfreien Zelt.

Thomas Poost wünschte sich, dass dann noch mehr Kinder und Jugendliche aus dem Kreisschützenbund Quedlinburg mitmachen, damit Schranken abgebaut werden, die es jetzt noch zwischen den Kreisverbänden gibt. Immerhin wird es jetzt ein Harzpokal-Schießen geben, bei dem auch drei Vereine aus dem Quedlinburger Bereich teilnehmen. Außerdem "sind wir dabei einen Dachverband zu gründen", stellte Detlef Paul fest und erklärte, dass diese Gründung kurz vor dem Abschluss steht.

Ergebnisse Sommerbiathlon:

Schüler U12m: 1. Riccardo Flohr, 2. Maximilian Faber, 3. Justin Schult, 4. Steven Sperling (alle SKp Meisdorf)

Schüler U12w: 1. Sandra Geppert (SG Nöschenrode), 2. Friederike Sperling (SKp Meisdorf), 3. Marie Luise Püschel (SV Reddeber)

Schüler m: 1. Lucas Lessmann (SV Halberstadt), 2. Eike Otto Erhardt (SV Etgersleben), 3. Stefan Schrader (SV Schlanstedt), 4. Steve Übelacker (SV Schwanebeck), 5. Marvin Sattler (SG Schlanstedt)

Schüler w: 1. 1. Elisa Herold (SV Halberstadt), 2. Lara Josefine Paluch, 3. Paula Andree (beide SG Schlanstedt), 4. Marie Schorch (SV Halberstadt), 5. Lisa Marie Heda, 6. Michelle Schmidt (beide SG Schlanstedt), 7. Sabrina Horter (SV Reddeber)

Jugend m: 1. Jan Siering (SG Wienrode), 2. Alexander Haseloff (SV Stiege), 3. Partick Walz, 4. Pasal Walz (beide SV Hasselfelde), 5. Florian Prawda, 6. Marcus Rasch (beide SV Langenstein), 7. Jimms Klockmann (SV Etgersleben), 8. Alexander Geppert (SG Nöschenrode), 9. Max Könnecke (SV Schwanebeck), 10. Felix Kühner (SV Etgersleben), 11. Philp Pergam, 12. Florian Schmidt (beide SV Halberstadt), 13. Matry Berg (SV Langenstein)

Jugend w: 1. Carolin Kühne (SV Langenstein), 2. Isabel Liebecke (SG Ilsenburg)

Junioren Bm: 1. Lucas Brünler (SV Halberstadt), 2. Tino Weber (SV Etgersleben)