Schiedsrichter-Affäre Schiedsrichter-Affäre: Wieder Vorwürfe im Wettskandal
Paderborn/Berlin/dpa. - Demnach soll dasRegionalligaspiel zwischen Paderborn und den Amateuren des FC Schalke04 am letzten Spieltag der Saison 2003/2004 (4. Juni) verschobenworden sein. Paderborn gewann damals in Gelsenkirchen mit 4:2 undSchalke stieg ab.
Der mutmaßliche Wettbetrüger Ante S. soll vor der Partie demdamaligen SC-Spieler Andreas Zimmermann 10 000 Euro gegeben haben.Zimmermann habe das Geld anschließend an seine Mitspieler verteilt.Dies gehe aus der 289 Seiten umfassenden Anklageschrift hervor, diefünf Monate nach Bekanntwerden des Wettskandals der 12. Strafkammerdes Berliner Landgerichts vorliegt, berichtete die Zeitung.
Beschuldigt wegen banden- und erwerbsmäßigen Betrugs werden dieehemaligen Schiedsrichter Robert Hoyzer und Dominik Marks, die dreiBrüder Ante, Filip und Milan S. sowie der Ex-Bundesliga-Profi SteffenKarl. Allein dem mutmaßlichen Drahtzieher Ante S. werden 42 versuchteManipulationen vorgeworfen.
«Ich kann mich an das Spiel noch gut erinnern, aber während der 90Minuten ist mir absolut nichts ungewöhnliches aufgefallen», sagteSchalkes damaliger Amateurtrainer Gerhard Kleppinger am Mittwoch derdpa. «Ich bin überrascht. Bei mir wird man nichts finden», hattePaderborns Ex-Spieler Zimmermann schon im Februar betont, als seinName erstmals im Zusammenhang mit der Wettaffäre genannt worden war.
Der frühere Spieler von Hertha BSC Berlin, der mittlerweile beimOberligisten FC Kleve spielt, soll laut dem Bericht auch vor derSkandal-Partie in der ersten DFB-Pokalrunde zwischen Paderborn unddem Hamburger SV als Kontaktmann fungiert haben. Weil Zimmermann daschon in Kleve spielte, soll er Ante S. Paderborns Kapitän ThijsWaterink als «Ansprechpartner» vermittelt haben.