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Saisonplanung Saisonplanung: Meister VfB baut an Team für Königsklasse

Von Marc Zeilhofer 21.05.2007, 15:58

Stuttgart/dpa. - Das DFB-Pokalfinale am Samstag gegen den 1. FC Nürnberg fest im Blick, mussdie Stuttgarter Chefetage Personalentscheidungen treffen und dabeieine ähnlich glückliche Hand beweisen wie vor der Sensations-Saisonmit dem unverhofften fünften Meistertitel. «Wir müssen uns schonverstärken, das ist klar», sagte Trainer Armin Veh. Wenn der VfB aufder internationalen Fußball-Bühne der Champions League nicht nur eineStatistenrolle spielen will, müssen Hochkaräter her.

Teammanager Horst Heldt will die Mannschaft deshalb «punktuell»verstärken. «Wir haben Spieler, die ihre Karriere noch vor sichhaben, denen darf man keinen fertigen Spieler vor die Nase setzen»,beschreibt Veh den Drahtseilakt, neues Personal zu holen, ohne diedas vorbildlich intakte Mannschaftsgefüge zu zerstören. PräsidentErwin Staudt erhielt in dieser Mission vom Mannschaftskapitän sogareinen Auftrag: «Fernando Meira sagte zu mir während des Autokorsos:Achten sie darauf, dass wir charakterlich zusammen passen.»

Dass die Erfolgself nach dem Vorbild der einstigen «Jungen Wilden»auseinander bricht, glaubt Staudt nicht. «Keiner ist aufAbwanderungspfaden.» Die Begehrlichkeiten der Konkurrenz sind zwarschon lange geweckt, doch Leistungsträger wie Mario Gomez (Vertragbis 2011), Robert Hilbert, Meira (beide bis 2010) oder Sami Khedira(2009) sind langfristig an den Verein gebunden. Offene Baustellensind hingegen die vorzeitigen Vertragsverlängerungen beiNationalspieler Thomas Hitzlsperger und Abwehrrecke MatthieuDelpierre, deren Verträge 2008 auslaufen.

Die Chancen, dass der Franzose bleibt, sind gestiegen: Nichtsspräche gegen eine Vertragsverlängerung, berichtete der 26-Jährige,auf den andere Vereine schon länger ein Auge geworfen haben.Delpierre kann sich nun in der Champions League endlich für die«Equipe Tricolore» ins Spiel bringen.

Wegen der Dreifachbelastung in der neuen Saison hält der VfB nacheinem Mittelfeldspieler und einem Stürmer Ausschau. Yildiray Bastürk(Hertha BSC) ist erster Kandidat für die Spielmacherposition und musssich noch nur für das VfB-Angebot entscheiden. Während eineVerpflichtung des vom Hamburger SV ausgeliehenen Benjamin Lauth wenigwahrscheinlich erscheint, ist eine Rückkehr zweier Altlasten desGiovanni-Trapattoni-Intermezzos ausgeschlossen. Bei den ausgeliehenenDanijel Luboja und Jon Dahl Tomasson würde der Verein sogar einenVerlust in Kauf nehmen, um die Millionen teuren Stars loszuwerden.

Mit garantierten 20 Millionen Euro an Einnahmen aus der ChampionsLeague hat der VfB weiteren finanziellen Spielraum. Dieser soll abernicht dazu genutzt werden, in «Steine statt Beine» zu finanzieren.Einen von der Stadt Stuttgart vorgeschlagenen Kauf des Gottlieb-Daimler-Stadions lehnt der Verein weiter ab. «Wir wollen in drei bisvier Jahren ein reines Fußballstadion ohne Laufbahn und da jetztrichtig Gas geben», sagte Staudt.

Doch zuvor soll das erste Double der Vereinsgeschichte perfektgemacht werden. Von Dienstag an gilt die volle Konzentration demPokalendspiel in Berlin gegen den 1. FC Nürnberg. «Ich denke, dasswir als Meister die Favoritenrolle einnehmen müssen. Und das tun wirauch», sagte Veh, der einen Schlendrian nach der Meisterfeier nichtzulassen will: «Es soll keiner meinen, dass wir uns nicht optimal aufdas Spiel vorbereiten. Wir haben noch etwas gutzumachen gegenNürnberg.» Schließlich gelangen den Franken als einziger Bundesliga-Mannschaft zwei klare Siege gegen die Schwaben.