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Sachsen Sachsen: Fast alle Sehenswürdigkeiten wieder offen

01.10.2002, 10:14
Die Brühlschen Terrasse in Dresden bei
Die Brühlschen Terrasse in Dresden bei dpa

Dresden/Meißen/dpa. - Die Flut ist längst weg. In vielen Teilen Sachsens, die Mitte August vom Hochwasser heimgesucht wurden, ist Normalität eingekehrt. In den touristischen Zentren wie Dresden und Meißen sind fast alle Sehenswürdigkeiten wieder zugänglich. Dennoch bleiben die Besucher aus. Genau das ist für die Tourismusbranche die vielleicht schlimmste Folge der Flut: die Angst der Urlauber, Sachsen sei noch immer Notstandsgebiet. «Dabei gibt es überhaupt keinen Grund mehr, geplante Reisen zu stornieren», versichert Christoph Münch, Pressesprecher der Dresden-Werbung. Tatsächlich sind Besucher oft eher überrascht, wie wenig Einschränkungen es für Touristen noch gibt: Ob Festung Königstein in der Sächsischen Schweiz oder Schloss Pillnitz - Besichtigungen steht nichts entgegen.

Auch ein Besuch in der «Porzellanstadt» ist kein Problem mehr: «Meißen ist wieder aufgetaucht», sagt Elisabeth Grossmann, die Geschäftsführerin der Tourist-Information. Seit der Flut bleiben dennoch viele Gäste weg: «Dabei waren die touristischen Highlights gar nicht betroffen», sagt Grossmann. Das gilt für die Albrechtsburg ebenso wie den Dom oder die Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meissen.

Wer in Dresden an der Brühlschen Terrasse steht und auf die Elbe guckt, kann sich kaum vorstellen, dass der so ruhig dahinfließende Strom vor kurzem noch außer Rand und Band war. Auch im Dresdner Zwinger sind die Hochwasserschäden weitgehend beseitigt. Ein riesiges Plakat mit einem der beiden Engel aus Raffaels «Sixtinischer Madonna» prangt an einem der Seitenflügel: «Thank you - danke!» steht darauf, an alle Helfer gerichtet, die Dresden aus den Fluten und aus dem Schlamm befreit haben.

Hart getroffen hat es die Gemäldegalerie Alte Meister, in der Raffaels bekanntes Gemälde zu Hause ist. Noch ist die Sammlung nicht wieder zugänglich. Besser ist es um die Porzellansammlung August des Starken bestellt. Sie ist vom 8. Oktober an im Zwinger wieder zu sehen (http://www.staatl-kunstsammlungen-dresden.de). Der Termin der Wiedereröffnung nach dreijähriger Pause war durch die Flut nur kurz bedroht. «Wir waren entschlossen, ihn nicht zu verschieben», sagt Ulrich Pietsch, der Direktor der Sammlung.

In der Dresdner Altstadt gibt es bereits Postkarten mit Flutmotiven: Die Semperoper ist eines davon - wie sie sich in der Wasserfläche direkt vor dem Eingang spiegelt (http://www.semperoper.de). «Wir fahren inzwischen nicht mehr mit dem Schlauchboot über den Opernplatz», sagt Barbara Henneke von der Öffentlichkeitsarbeit der Oper. «Aber Aufführungen sind bis auf Weiteres noch nicht wieder möglich.» Die Proben für «Carmen» haben jedoch begonnen. Als Ausweichspielstätte hat sich die Gläserne Manufaktur angeboten, wo Volkswagen die Luxuslimousine Phaeton baut.

Stadtrundfahrten gibt es in Dresden bereits seit dem 24. August wieder (http://www.stadtrundfahrt-dresden.de). Von 10.00 bis 15.00 Uhr sind die Busse unterwegs. An 19 Haltestellen können Besucher aus- und zusteigen - trockenen Fußes wohlgemerkt.