Rudern Rudern: Verein trumpft in Münchens Olympiafahrwasser groß auf
ZSCHORNEWITZ/MZ. - Die Masters-Ruderer des Zschornewitzer Ruderclubs haben erfolgreich an der 4. Internationalen FISA-Euromastersregatta teilgenommen. Die europaweit größte Ruderregatta wurde auf der Olympiastrecke in München ausgetragen.
Dieses Jahr kamen 3 923 Sportler aus ganz Europa, die 301 Wettkämpfe in allen Altersklassen der Masters-Ruderer ausgetragen haben. Insgesamt wurden dabei 1 395 Boote zu Wasser gelassen, mehr noch als im vergangenen Jahr. Unter den Teilnehmern waren auch neun Aktive des Zschornewitzer Ruderclubs, der damit eine der größten Mannschaften aus Sachsen-Anhalt stellte. Eine tolle Leistung für diesen zahlenmäßig eher kleinen Verein.
Ein ganzes Jahr lang hatten sich die Zschornewitzer auf das Rennen vorbereitet. Und die Mühen der vielen Trainingsstunden - pro Woche galt es, zwischen vier und sechs Einheiten zu absolvieren - wurden belohnt. Im Doppelzweier Altersklasse B (ab 36 Jahre) holten sich Carsten Küttner und Andreas Renner das goldene Edelmetall. Sie setzten sich gegen Boote aus Polen, Deutschland und Italien durch.
Im Doppelzweier der Altersklasse A (ab 27 Jahre) hätten es beide am darauf folgenden Wettkampftag beinahe noch einmal auf Platz eins geschafft. In einem spannenden Endspurt mussten sich Carsten Küttner und Andreas Renner um ganze 0,5 Sekunden auf der 1 000-Meter-Strecke geschlagen geben, sie wurden "nur" Zweite. Übrigens, die Altersklassenregelung in München besagte, dass Starter der höheren Altersklassen auch bei Rennen der jüngeren Jahrgänge mitmachen durften, umgedreht war dies nicht möglich. Daher konnten Küttner und Renner - beide über 36 Jahre jung - auch in der Gruppe der ab 27-Jährigen um Medaillen ringen.
Bei den Frauen erkämpfte sich Yvonne Stein im Frauen-Einer der Altersklasse A bei sehr schwierigen und wechselhaften Bedingungen einen dritten Platz. Im letzten Jahr wurde sie noch Sechste bei der FISA-World-Mastersregatta in Wien, eine deutliche Leistungssteigerung war somit sichtbar. Der Doppelvierer der Frauen - in der Besetzung Yvonne Stein, Anja Bertuch, Anja Wenzel, und Carmen Matschok - belegte in einem äußerst knappen Rennen durch einen konsequent durchgefahrenen Endspurt einen sehr beachtlichen Rang vier. Der Doppelzweier der Frauen der Altersklasse A mit Yvonne Stein und Anja Wenzel durchquerte ebenfalls als Vierter die Ziellinie.
Ein besonderes Erlebnis waren die Wettkämpfe in München für Marian Eichhorn (Einer Ak A). Erstmals dabei, konnte er durch eine tolle Renneinteilung, verbunden mit einem starken Endspurt, bis auf den vierten Platz vorfahren. Im Doppelzweier der Männer (Ak B) beendeten Alexander Stein und Thomas Renner mit der gleichen Platzierung ihren Wettkampf. Das ist auch bei diesem Duo eine deutliche Verbesserung zum Vorjahr in Wien. Aus Österreich kehrten sie als Sechste nach Hause zurück. Am letzten Wettkampftag in München gingen die Mixed-Rennen über das Wasser. Dabei waren die Zschornewitzer mit zwei Booten im Doppelvierer (Ak A) vertreten und sicherten sich Bronze und Platz vier. Der Mixed-Doppelzweier mit Carmen Matschok und Marian Eichhorn verpasset nur knapp das Siegerpodest (Platz vier).
Insgesamt war es eine beachtliche Leistung, die alle Zschornewitzer boten, die neben dem harten Training auch durch die große Unterstützung der Familie und des Vereines ermöglicht wurde. Und wenn man bedenkt, dass ein Teil der Sportler in den alten Bundesländern arbeitet und somit das Training nur am Wochenende möglich gewesen war, sind die Ergebnisse noch eindrucksvoller.
Vorbei ist die Saison für die Zschornewitzer Ruderer aber noch nicht. Am 12. September geht es mit der Havel-Ruderregatta in Werder für Kinder und Jugendlichen der Altersklassen elf bis 16 Jahren weiter. Für sie ist dies die letzte Regatta des Jahres. Die Masters-Ruderer wollen hingegen am 30. Oktober beim 36. Elbepokal in Dresden antreten. Auf einer Streckenlänge von fünf Kilometern werden dort alle nochmal ihr Bestes geben.
Aber groß ausgeruht wird sich auch danach nicht. Ruderer werden schließlich im Winter gemacht. Das Training geht weiter. Schließlich haben die Zschornewitzer schon die nächste FISA-World-Mastersregatta im Blick, die 2011 in Poznan (Polen) stattfindet.