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Rudern Rudern: Bördelümmel gegen Wilde Hühner

25.06.2007, 16:35

Aken/MZ/jka. - "Heute sind 22 Mannschaften dabei, die aus jeweils zehn Ruderern bestehen und auf Höhe der Fähre starten", verriet der zweite Vereinsvorsitzende des RC Aken, Ralf Lehmann. Bis zum Ziel, das direkt vor dem Bootshaus des RC Aken lag, galt es, mit reiner Muskelkraft 600 Meter zurückzulegen. "Wegen der ungleichen Strömung nehmen wir von jeder Mannschaft einzeln die Zeit. Zwar starten immer zwei Boote zusammen, aber eigentlich ist es ein Einzelzeitfahren", beschrieb Lehmann das Platzierungsverfahren.

Die schnellsten drei Boote traten im Finale nochmals gegen die Uhr an, bis der Sieger feststand. Einziger Haken an der Sache war, dass die Kutter für den zweiten Lauf wieder die Elbe hoch zur Fähre gerudert werden mussten. Zwar besitzen die Boote einen kleinen Heckmotor, doch half dieser bei der starken Strömung nur wenig. Im lockeren Trainingstempo nutzten die Mannschaften diese Fahrt, um sich ein wenig an die Technik und den Schlagrhythmus zu gewöhnen.

"Nach der ersten Fahrt haben unsere Männer schon ganz schön geschnauft", sagte Ines Hempel-Mattick, deren Mann Sven für die Mannschaft des Carnevalsclub NCA 1875 Aken startete. Auch Ralf Lehmann betonte, wie kraftraubend das Rudern sei. Dennoch stiegen die Mannschaften stets mit einem Grinsen aus dem Kutter und ließen sich vom Publikum feiern. So traten die "Bördelümmel" gegen die "Wilden Hühner", der einzigen reinen Frauenmannschaft an. Die Mannschaft des NCA konnte im Wiederholungsrennen gegen die Freiwillige Feuerwehr Aken bestehen. "Im ersten Rennen gab es eine kleine Kollision. Darum wurde der Lauf noch einmal wiederholt", erklärte Elke Hanl, die ebenfalls den NCA anfeuerte. Die Stammtischpiraten, das Traumschiff Surprise und der Zwergen Express nahmen ebenfalls teil. Die 22. Mannschaft besetzte das Stoppelboot. Dort fanden sich all jene ein, die gerne mitmachen wollten, aber keine zehnköpfige Mannschaft zusammen trommeln konnten. Mitmachen durfte jeder, der älter als 16 Jahre war und schwimmen konnte. Bis auf zwei Mannschaften, die ein wenig Training im Kutterfahren hatten, waren die restlichen zwanzig Boote Amateurmannschaften, die aus Spaß an der Freude mitmachten. "Wir sind sehr zufrieden mit der Resonanz", freute sich Lehmann über die vielen Besucher, die nun schon zur zweiten Kutter-Regatta anreisten. Über 100 Mitglieder zählt der RC Aken, den vor allem bei den Ruderern Nachwuchssorgen plagen. "Es fehlen dort auch Übungsleiter. Bei den Motorwassersportlern haben wir diese Probleme überhaupt nicht", sagte Lehmann weiter. Die elfjährige Anna Lena Küster konnte sich sogar die Titel der Landesmeisterin im Schlauchbootslalom sichern. Teilnahmen an den deutschen Meisterschaften sind den Motorwassersportlern auch nicht fremd. Solche Titelambitionen hatten wohl die wenigsten Teilnehmer der Regatta. Getreu dem olympischen Motto: Dabeisein ist alles! nahmen die Wilden Hühner die rote Laterne als Letzter des Tages entgegen. "Man muss aber erwähnen, dass die Damen bei widrigsten Bedingungen unterwegs waren. Sie sind im strömenden Regen unterwegs gewesen", erklärte Lehmann. Die Damentruppe benötigte für die 600 Meter lange Strecke 3:18 Minuten. Der Wanderpokal für den Sieger und einen Getränkegutschein wurde den Breitenhagener Galliern überreicht, die in 2:37 Minuten das Ziel erreichten.

Der Kutterruderclub Semlin, der als Geheimfavorit gehandelt wurde, belegte Platz zwei mit 2:46 Minuten. Der Vorjahressieger, die Werbegemeinschaft Aken, konnte sich Platz drei mit 25 Sekunden Rückstand auf den Sieger sichern. Nahtlos ging die Siegerehrung in ein Sommernachtfest über, zudem alle Besucher ebenso eingeladen waren, wie auch die Mannschaften.