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Rotes Kreuz beklagt Rückgang bei Blutspenden

09.06.2008, 09:43

Berlin/Cottbus/Dresden/dpa. - Bereits vor Beginn der Sommerferien beklagt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Berlin, Brandenburg und Sachsen einen Rückgang an Blutspenden.

«Aufgrund der anhaltenden Hitze sind bis zu 20 Prozent weniger Spender gekommen», sagte die ärztliche Direktorin des DRK-Blutspendedienstes Ost, Elke Grünelt. Noch sei die Situation nicht kritisch. «Aus den Erfahrungen während der Fußball-Weltmeisterschaft befürchten wir aber, dass sich diese mit Beginn der Fußball-Europameisterschaft und den Sommerferien verschärfen wird.»

Engpässe gebe es in solchen Zeiten vor allem bei den seltenen rhesusnegativen Blutgruppen, besonders bei der Blutgruppe Null Rhesus negativ, die jeder Mensch verträgt. Diese Konserven können im Notfall den Empfängern ohne Blutgruppenbestimmung verabreicht werden. Anlässlich des Weltblutspendertages am 14. Juni appellierte Grünelt an alle potenziellen Spender zu helfen.

«Spenden darf jeder gesunde Bürger im Alter zwischen 18 und 68 Jahren, Erstspender bis 60 Jahre.» Frauen dürfen viermal im Jahr spenden, Männer sechsmal. Zwischen den Terminen müssten acht Wochen liegen, in denen der Körper das verloren gegangene Blut ersetzen kann. Risikogruppen wie Drogen- oder Alkoholabhängige seien allerdings vom Blutspenden ausgeschlossen.

«Die Tauglichkeit der Spender wird vor jeder Spende geprüft, und das Blut nach der Spende auf Krankheiten wie Hepatitis und Aids untersucht. So ist jede Spende auch eine Gesundheitskontrolle», betonte Grünelt. Für Spender, die dreimal im Jahr Blut abgeben, werde zudem der Cholesterinwert bestimmt. Für Spenden im Sommer gebe es in diesem Jahr als Dank zudem kleine Geschenke.

«Wichtig ist, dass wir den Menschen die Angst vorm Spenden nehmen», sagte Grünelt. «Entgegen allen Vorurteilen ist Blutspenden absolut ungefährlich.» Für jeden Spender werde ein neues Blutentnahme-Set verwendet, eine Infektionsgefahr sei damit ausgeschlossen. Pro Spende würde ein halber Liter Blut entnommen. Der Spender müsse daher lediglich viel Trinken, um den Flüssigkeitsverlust im Körper auszugleichen.

«Das gespendete Blut wird vor allem für die Behandlung von Krebspatienten oder bei Herzoperationen verwendet», berichtete Grünelt. Danach folgten Magen-Darm-Erkrankungen und Unfälle. Deutschlandweit spendeten im Durchschnitt 3,8 Millionen Menschen beim DRK Blut. Auf diese Weise würden 75 Prozent der notwendigen Blutversorgung gesichert.