Rodeln Doppelsitzer Männer Rodeln Doppelsitzer Männer: «Bayern-Express» in der Goldspur

Salt Lake City/dpa. - «Ich hättenie geglaubt, dass wir zwei Deppen einmal Olympiasieger werden»,jubelte der 24-jährige Leitner und sein zwei Jahre jüngerer PartnerResch wollte «jeden abbusseln, der hier an der Bahn steht».
Trotz eines kapitalen Schnitzers im ersten Durchgang gewannen diezweifachen Weltmeister in der Gesamtfahrzeit von 1:26,082 Minuten vorden US-Teams mit Mark Grimmette/Brian Martin (1:26,216) und ChrisThorpe/Clay Ives (1:26,220). Die Winterberger Steffen Skel/SteffenWöller verfehlten Bronze um 15/100 Sekunden und wurden Vierte.
«Das ist der Lohn für vier Jahre harte Arbeit mit den beiden»,freute sich Bundestrainer Thomas Schwab über das vorher nichtunbedingt erwartete Gold und auch Klaus Kotter atmete auf. «Das Betenhat geholfen. Wir haben 62,5 Prozent aller Medaillen im Rodelngeholt. Was will man mehr», jubelte der Verbandspräsident über denErfolg des Duos, das erst seit vier Jahren zusammen fährt, aber schonjetzt als weltweit bestes Doppel gilt.
Mit insgesamt fünf Medaillen (Zwei Gold, zwei Silber, eine Bronze)wiederholten die deutschen Rodler das Ergebnis von Nagano 1998. Dorthatte es allerdings drei Mal Gold gegeben. «Die Erfolge hier warenwichtig für den deutschen Rodelsport. Ich freue mich besonders, weildie beiden aus meiner Heimat kommen», sagte Rodel-Legende GeorgHackl.
Den Grundstein für den Triumph hatten Leitner/Resch im ersten Laufgelegt, als sie trotz eines kapitalen Fahrfehlers mit 42,953 SekundenBahnrekord vorlegten und die Konkurrenz damit schockten. «Eine ganzgute Zeit für den Bock, den die beiden da geschossen haben. Daskorrigieren kann nur Leitner. Der Fehler hat die beiden wohl eineZehntelsekunde gekostet», sagte Schwab. «Sie haben es mit geschickterKörperdrehung geschafft, den Schlitten in der Spur zu halten»,bescheinigte Hackl dem 24 Jahre alten Leitner hohes fahrerischesKönnen.
Die Winterberger Skel/Wöller, die erst in buchstäblich letzterSekunde das Olympia-Ticket gelöst und die schon für Salt Lake Cityeingekleideten Weltmeister Andre Florschütz/Torsten Wustlich aus demKader verdrängt hatten, fuhren knapp an olympischem Edelmetallvorbei. «Ein vierter Platz ist immer undankbar, es ist aber immerhinauch ein vierter Platz bei Olympia. Wir sind zufrieden», sagteSteffen Wöller, der vor vier Jahren in Nagano mit seinem PartnerOlympia-Achter geworden war.
Ergebnis Rodeln Doppelsitzer:
Gold: Patric Leitner/Alexander Resch (Königssee/Berchtesgaden) 1:26,082 Min.
(42,953/43,129)
Silber: Mark Grimette/Brian Martin (USA) 1:26,216
(43,111/43,105)
Bronze: Chris Thorpe/Clay Ives (USA) 1:26,220
(43,013/43,207)
4. Steffen Skel/Steffen Wöller (Winterberg) 1:26,375 (43,121/43,254); 5. Chris Moffat/Eric Porthier (Kanada) 1:26,501 (43,285/43,216); 6. Tobias Schiegl/Markus Schiegl (Österreich) 1:26,518 (43,208/43,310); 7. Gerhard Plankensteiner/Oswald Haselrieder (Italien) 1:26,616 (43,278/43,338); 8. Andreas Linger/Wolfgang Linger (Österreich) 1:26,684 (43,330/43,354); 9. Lubomir Mick/Walter Marx (Slowakei) 1:26,706 (43,248/43,458); 10. Ivars Deinis/Sandris Berzins (Litauen) 1:26,906 (43,413/43,493)