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Ringen Ringen: Schwere Jungs unterstützen die Wettkampfgemeinschaft

Von CHRISTIAN KATTNER 16.09.2009, 20:05

BITTERFELD/DESSAU/MZ. - Eine genaue Prognose konnte Winfried Gehrke in den vergangenen Jahren zu seiner Mannschaft selten abgeben. Weniger einer Prognose zum Ausgang des Kampfes, sondern viel mehr eine zum Kader. "Man konnte nie richtig planen", schaut der Mannschaftsleiter der Wettkampfgemeinschaft Bitterfeld / Dessau zurück.

"Wir hatten uns in der vergangenen Saison ganz schön gequält", weiß auch Ralf Salomon, Vorstandsmitglied beim Bitterfelder Kooperationspartner. Alleine hätten die Vereine ohnehin schon lange nicht mehr bestehen können, auch die Zusammenarbeit schien vor der am Samstag beginnenden Oberligasaison gefährdet.

Da kam es allen Beteiligten ganz gelegen, mit dem Team aus Merseburg eine weitere Verstärkung gefunden zu haben. Und so bekam die

Wettkampfgemeinschaft (WKG) im Sommer Zuwachs. "Merseburg ist an uns herangetreten", blickt Ralf Salomon zurück, "dann ging das Ganze recht schnell und unkompliziert." Seit Jahren pflegen die Vereine bereits einen guten und engen Kontakt. Der wurde dann bereits in einigen Vorbereitungskämpfen und in einem kleinen Trainingslager intensiviert. Von selbst stellt sich der Kader dennoch nicht auf.

"Wer letztendlich bei den Wettkämpfen auf die Matte geht, entscheiden wir von Woche zu Woche", so Gehrke, "aber natürlich sollen immer die Stärksten ringen." Eine hundertprozentige Absicherung gäbe es nie, aber zumindest umfasst der Kader der WKG vor der neuen Oberligasaison mittlerweile 15 bis 20 Leute die ringen könnten. Acht Ringer müssen an einem Wettkampftag gestellt werden. Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, sollte man die mal nicht zusammenbekommen. Die Entwicklung zeige aber auch das große Problem in dem sich der Ringersport derzeit befindet: der fehlende Nachwuchs.

Selbst an ehemaligen Ringerhochburgen geht die Entwicklung nicht spurlos vorüber. Vereine wie beispielsweise Artern müssen ihre Mannschaften zurückziehen. Und so ist die vergrößerte Wettkampfgemeinschaft froh, einen weiteren Partner gefunden zu haben. "Alle drei Vereine ergänzen sich sehr gut", so Gehrke, "Merseburg kann die schweren Jungs abstellen, Bitterfeld und Dessau besetzt die leichteren Klassen." Allerdings kommt auf alle Vereine eine neue Belastung hinzu: die der Anreise. "Für uns Bitterfelder und Dessauer wird dann ein Heimkampf in Merseburg gefühlt zu einem Auswärtskampf", lacht Ralf Salomon.

Zu einem Problem solle diese Zusatzbelastung jedoch nicht werden: "Dann bleiben wir eben über Nacht in Merseburg." Und das dürfte für den Zusammenhalt im Team ja auch förderlich sein. Immerhin trainieren die Merseburger separat, Bitterfeld und Dessau treffen sich zumindest zu gemeinsamen Einheiten. "Wir kennen uns gut, jeder wird sich ordentlich auf die Kämpfe vorbereiten", wäre auch diese Thematik für Winfried Gehrke kein Problem.

Bei so vielen positiven Aspekten der erweiterten Zusammenarbeit, müsste es ja auch in der neuen Saison zu einem guten Ergebnis reichen. "Es wird keinen Überflieger geben", glaubt Ralf Salomon. Die Magdeburger als Titelträger der vergangenen Jahre seien sicherlich einer der großen Favoriten, auch den aus der Regionalliga herunter gekommenen AC Artern müsse man auf der Rechnung haben. "Dahinter kann man keine Prognosen treffen", weiß auch Winfried Gehrke, "aber natürlich wollen wir gerne eine Medaille holen."

Auf den ehemaligen Olympiateilnehmer Karsten Polky, der in der vergangenen Saison zweimal auf die Matte stieg, muss die WKG zwar in dieser Saison verzichten. Dafür gibt es mit Tilo Frisch einen frisch gebackenen Weltmeister im Team. Und so wird es auch in dieser Saison für Winfried Gehrke wieder schwer mit einer Prognose. Diesmal jedoch nicht zum Kader.