Reitsport Reitsport: Matthias Krieg mit Dreifachsieg
KÖNIGERODE/MZ. - Die brütende Hitze sorgte trotz intensiver Bewässerung dafür, dass die Hufe der Dressurpferde ständig eine Staubwolke hinter sich aufwirbelten. "Auch die größere Zahl von nicht angereisten Teilnehmern ist darauf zurückzuführen", musste der stellvertretende Vereinschef Silvio Hankel eine Differenz zwischen den gemeldeten und dann wirklich startenden Reitern sowie Pferden feststellen. "Es ist nun mal eine Freiluftsportart, da können wir uns das Wetter nicht aussuchen", meinte er und zeigte sogar Verständnis: "Die Belastungen sind bei diesen Temperaturen auch für die Pferde enorm", so dass manche den Tieren einen langen Transport sowie die Wettbewerbe nicht zumuten wollten.
Das traf auch auf die Reiter der PSG Nienhagen zu, die zwar zu dritt und mit einem Geschenk, aber ohne Pferde erschienen. "Ausgerechnet nach 20 Jahren Partnerschaft sind wir mal nicht aktiv dabei", bedauerten die Gäste aus Niedersachsen, die sich aber für alle ganz offensichtlich in Erinnerung brachten: mit einem nagelneuen, knallroten Hindernis, auf dem die Daten des Jubiläums stehen.
Doch unabhängig davon hatten sich noch genügend Starter eingeschrieben, um sich Siege oder gute Platzierungen zu holen, die mit Prämien verbunden sind. Darunter waren auch Reiter aus Ditfurt, Reinstedt, Badeborn oder Westerhausen sowie von den Gastgebern. Zumindest im Nachwuchs und der Dressur dominierten die Gäste. Die Schafstädter mit einer leistungsstarken Armada holten gleich drei Siege, während die einheimische Tina Nerlich auf Ikke das Stilspringen vor ihrer Teamkameradin Lisa Marie Möseritz mit Park's Tamburin gewann. Ebenfalls auf Platz zwei landete Anabelle Spannaus, umgeben von einem ganzen Betreuerstab, im Reiterwettbewerb. In den Springpferdeprüfungen der Klasse A** setzte sich der Badeborner Christian Bodewei mit Dr. Doolittle gleich zweimal vor dem Königeröder Frank Ulrich auf Lymley durch, während sich die Amazone Katja Wölfer in diesem Feld mit fünften und sechsten Plätzen achtbar aus der Affäre zog.
Die große Stunde für die Gastgeber aber schlug am Samstagnachmittag, als Matthias Krieg in der Springprüfung der Klasse L im Stechen auf Levanta siegte und Torsten Krieg auf Cosimo auf Platz zwei verwies. Dem fügte Matthias am Sonntag in den Punktespringprüfungen sowohl mit Calmont als auch mit Levanta zwei weitere Erfolge hinzu und avancierte damit zum erfolgreichsten Teilnehmer des Wochenendes. "Ein solches Turnier wäre allerdings ohne die Sponsoren sowie viele Partner und Helfer gar nicht zu organisieren", dankte der Vereinsvorsitzende Norman Wölfer allen Beteiligten.
Dazwischen aber lag das traditionelle Abendspringen mit dem fast schon legendären Bierreiten. "Von der Mitte des Platzes müssen die Reiter Bier in Gläsern möglichst zu schnell trinkenden Zuschauern bringen und die leeren wieder zurück", erklärte Hankel die Regeln. "Wer die meisten Transporte schafft, bevor der Vorrat in der Mitte alle ist, hat gewonnen." Das gelang unter den sieben Bewerbern in diesem Jahr dem einheimischen Tobias Schreck auf Lord mit zwölf Gläsern am besten, während es Norman Wölfer mit Lilly Pep auf zehn brachte. Für die einen war es ein nicht ganz ernster Wettbewerb, für die anderen zumindest eine angenehme Erfrischung.
Auch der Lokalmatador und Publikumsliebling Lukas Krieg startete wieder mit seinen Ponys im Geschicklichkeitsfahren der Zweispänner - und äußerst erfolgreich. Erst zum zweiten Mal überhaupt im offiziellen Programm dabei, stand er nach zwei Umläufen als Sieger vor seiner Vereinskollegin Elisa Becher fest. Doch das sollte auch der letzte Erfolg an diesem Wochenende für die Königeröder bleiben, denn beim abschließenden Höhepunkt, dem Springen der Klasse M* mit Siegerrunde, konnten weder Frank Ulrich mit Rassco als Dritter noch Matthias Krieg auf Calmont als Zweiter leider nicht den knappen Sieg des Tags zuvor bereits im Punktespringen erfolgreichen Michael Stenz aus Gehrden beim 38. Königeröder Reit- und Springturniers verhindern.