Regionalliga Regionalliga: Trotz guten Willens bleiben Rest-Sorgen

HALLE/MZ. - Auch am Samstag, wenn beim Punktspiel der Fußball-Regionalliga der Hallesche FC und der 1. FC Magdeburg aufeinander treffen (13.30 Uhr). Weil sich die Fans beider Seiten nun mal gar nicht mögen, liegt latent Randale in der Luft. Und immer wird alles erdenkliche getan, um einen Ausbruch von Gewalt zu verhindern.
Die in der Vergangenheit auf Krawall gebürsteten Unverbesserlichen sind aussortiert. Der HFC hat gegen 56 Mann Stadionverbote ausgesprochen, der 1. FC Magdeburg etwa 40. Zudem gibt es Aufenthaltsverbote im Umkreis des Wabbel-Stadions. Die Betreffenden müssen sich während des Spiels bei der Polizei melden.
Zugleich ist aus beiden Lagern zu hören, dass der gute Wille zur Friedfertigkeit durchaus vorhanden ist. Anzeichen für geplante Auseinandersetzungen der rivalisierenden Fangruppen gibt es nicht. Die jeweiligen Ultras übten aufwändige Choreographien ein - was ja lediglich bunte Hingucker sind. Aber für Peter Patan, den Fanbeauftragten des HFC, gibt es keine
hundertprozentige Sicherheit. "Die lauten Knaller, die gezündet werden könnten, sind oft nicht einmal Daumen groß. Die gehen bei der Einlasskontrolle durch", befürchtet Patan, dass wieder Pyrotechnik fliegen könnte. Rene Siebert, der HFC-Sicherheitsbeauftragte, sagt: "Problematisch wird es, wenn sich Leute unter die Fans mischen, die bei normalen Spielen nicht kommen." 250 zivile Ordner des HFC sollen Chaoten zur Räson bringen, der 1. FCM hat etwa 200 eigene Sicherheitsleute organisiert.
Thomas Jäger (Name geändert) kennt die Fanszene um den HFC seit Jahren. Er bestätigt Siebert. "Wie heiß die Atmosphäre letztlich wird, hängt immer auch davon ab, wieviele gewaltbereite Fans anderer Vereine sich auf den Tribünen breit machen und eventuell auf Krawall aus sind." Der HFC-Anhang pflegt seit Jahren eine Fanfreundschaft mit Lok Leipzig. Dessen Oberliga-Punktspiel, das Derby gegen RB Leipzig, findet erst am Sonntag statt, Da bliebe Zeit für einen Abstecher nach Halle. Polizei und Sicherheitsleute sind gewarnt.
Für den Magdeburger Fan-Beauftragten Ralf Dobberitz "gibt es keine Anzeichen, dass es knallen könnte". Er räumt allerdings "Unwägbarkeiten" ein: "Manchmal reicht ein Funke, um Randale auszulösen. Aber ich denke, die Fans beider Seiten haben begriffen, dass sie nur ihren Vereinen schaden, wenn sie austicken." Dies bestätigt Patan auch für das rot-weiße Lager - und zwar im fast gleichen Wortlaut: "Viele haben erkannt, dass sie ihrem Verein einen Bärendienst erweisen würden." Denn sowohl der 1. FC Magdeburg als auch der HFC haben viele Tausend Euro in die Strafenkasse des Deutschen Fußball-Bundes gezahlt, die sie an sich dringend benötigt hätten.
Bis Freitagabend waren 7 800 Karten verkauft, gut 13 000 Zuschauer passen ins Stadion. Es gibt für Hallenser noch Tickets an der Tageskasse.