Regionale Spezialitäten Regionale Spezialitäten: Mit Kuhschwanzbier und Hoppensack durch die Altmark

Tangermünde/Gardelegen/dpa. - Pfadstationen sind das Landbrauhaus Demmert-Bräu in Neuendorf, dieMühlenbergbrauerei Schollene, das Biermuseum in Gardelegen, dieHopfenanpflanzung im Dammkrug Güssefeld und die Städte Tangermünde,Gardelegen und Kalbe. Zur Gastronomie gehört beispielsweise dasKutscherhaus in Kalbe. Hier servieren Sabine und Thorsten Kapust einungewohnt schmeckendes Menü. «Das Rezept für die Biersuppe stammt vonmeiner Mutter», erläutert sie. «Man kann es auch als Kaltschaleanrichten». Dazu gibt es einen Braten, der mit Bier angesetzt wirdund als Nachspeise ein Dessert mit Bierschaum.
Biermenüs und entsprechende Kochkurse stehen bei den Brüdern Ingound Falk Bassenge im Hotel Schloss Schönfeld auf der Speisekarte.«Das Interesse dafür gibt es in allen Altersgruppen, das geht querBeet», sagt Chefkoch Ingo. Das Kuhschwanzbier, das bei Demmert-Bräuin Neuendorf gebraut wird, wird im Tangermünder Gasthaus «Exempel»ausgeschenkt und zieht allein schon wegen seines ungewöhnlichenNamens die Blicke der Gäste auf sich. Wie es dazu kam, erläutertRegine Schönberg vom Tangermünder Tourismus-Büro.
«Als hier früher an allen Ecken Bier gebraut wurde, zog am Tag vordem Braubeginn ein Ausrufer durch die Straßen», erläutert sie. Dieserhabe den Viehbesitzern zugerufen: «Leute lasst Euch sagen, morgendarf kein Kuhschwanz im Tanger baden.» Damit sollte klar gestelltwerden, dass die Tiere nicht ins Wasser gingen, wenn es zum Brauenbenutzt werden sollte. Heute ist das Kuhschwanzbier vor allem ein Gagfür Touristen, denn natürlich hängt kein Kuhschwanz im Brauwasser.
Eine ebenfalls kuriose Bezeichnung ist der Kalbenser Hoppensack.Dahinter verbirgt sich ein Stoffsäckchen, in dem man unter anderemeine Flasche Altmärker Bergquell, ein Bierbrot und ein Hopfenkissenfindet. «Er soll Touristen als Wegproviant dienen, als Andenken ausder Altmark oder als Mitbringsel für Freunde und Bekannte», sagtSigrid Gassel von der Tourist-Information Kalbe an der Milde.
Auf keinen Fall fehlen darf der Blick über die Schulter einesBraumeisters und die Bierverkostung. Dazu können Touristen unteranderem bei Demmert-Bräu in Neuendorf einkehren und ein Bierseminarabsolvieren. «Wenn sie wieder nach Hause fahren, wissen sie auf jedenFall wie Bier schmeckt», sagt Peter Siebenmorgen. Gebraut werdenunter anderem Pils, Landbräu, Ökobier hell und dunkel und Bockbier.
Auch bei der Garley Spezialitäten Brauerei Gardelegen lohnt sichdas Vorbeischauen. Geboten werden Führungen, Biererlebnistage undVerkostungen. «Garley ist ein besonders mildes Bier, nicht zu süß undnicht zu herb, also die goldene Mitte aus der Altmark», sagtGeschäftsführer Maximilian Hösl. In der Mühlenbergbrauerei Schollenegibt es Bierseminare auch in englischer Sprache, zudem können dieGäste hier ein «Bierbrauer-Diplom» erwerben.
Die Idee zum Bier- und Hopfenpfad kam zwei Altmärkerinnen vor zweiJahren, sagt Fischer. Zu den buchbaren Angeboten gehören nebenindividuellen Arrangements auch Tages- und Mehrtagestouren fürGruppen mit Übernachtung, Essen, Führungen und Bierverkostung.