Region auf dem Abstellgleis? Region auf dem Abstellgleis?: Weitere Behörden stehen auf dem Prüfstand
Artern/MZ. - "Laut einem Kabinettsbeschluss aus dem August des vergangenen Jahres werden alle Katasterämter von unabhängigen Gutachtern auf ihre Wirtschaftlichkeit geprüft", bestätigte Karin Bruchmann, Pressesprecherin des Thüringer Innenministeriums, der MZ. Demnach wird im Freistaat eine Strukturreform angestrebt, wonach von den 35 Ämtern am Ende noch sechs übrig bleiben sollen. "Ob dies Auswirkungen auf Artern hat, kann ich noch nicht sagen", erklärte Brachmann mit dem Hinweis, dass die Ergebnisse der Prüfer frühestens Ende des Jahres vorliegen sollen.
Wie berichtet, hatte die Landesregierung im Zuge der Ausgleichsmaßnahmen für den Verlust des Kreisstadtstatus beschlossen, das Ausbildungszentrum für die landesweiten Katasterämter in Artern anzusiedeln. Allerdings wird in der Zwischenzeit die theoretische Ausbildung für die angehenden Landesbediensteten an der Berufsschule Gotha durchgeführt. Dem Vernehmen nach soll es keinen Wechsel der Auszubildenden in die Nordthüringer Region geben. Doch dies scheint nicht die einzige Ungereimtheit bei der Umsetzung von Regierungsbeschlüssen zu sein.
Durch die angestrebten Neuordnungen bei der Polizei ist der Bau des zweiten Abschnittes am Behördenzentrum angesichts des noch nicht absehbaren Platzbedarfes für die Ordnungshüter noch unklar. Unmittelbar davon betroffen ist auch der dritte Abschnitt, der zurzeit noch in der Projektierungsphase ist. Für die 36 Beschäftigten des Katasteramtes ist damit offen, ob und wann sie ihr neues Domizil beziehen können. Ursprünglich war ein Baustart für den dritten Abschnitt Ende kommenden Jahres vorgesehen. Dabei sollte das noch stehende Gebäude des ehemaligen Landratsamtes genutzt werden. Experten halten die Nutzung der Altbausubstanz angesichts des jahrelangen Leerstandes für sehr zweifelhaft.