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Rainer Bonhof Rainer Bonhof: Nimmermüder Renner wird 50 Jahre alt

Von Dietmar Fuchs 27.03.2002, 15:51
Rainer Bonhof
Rainer Bonhof dpa

Düsseldorf/dpa. - Am Karfreitag (29. März) wird Bonhof 50 Jahre alt und will inMönchengladbach «im kleinen Kreis» feiern.

Vor 28 Jahren wurde der in Emmerich am Niederrhein geborene Bonhofvom damaligen Bundestrainer Helmut Schön als Jüngster in die WM-Auswahl berufen, kam nach dem 0:1 in Hamburg gegen die DDR in dieMannschaft und gab im Finale die Vorlage zu Gerd Müllers Drehschusszum 2:1. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war Bonhof neben Sepp Maier,Franz Beckenbauer, seinem Freund Berti Vogts, «Bomber» Müller, JürgenGrabowski oder Günter Netzer zur festen Größe geworden. 53 Mal truger das DFB-Trikot, erzielte neun Länderspieltreffer.

Die große sportliche Karriere des stets bescheiden auftretendenArbeiterkindes Bonhof endete im Alter von 31 Jahren zu früh. Über dieStationen SuS Emmerich, Mönchengladbach, FC Valencia und 1. FC Kölnkam der Weisweiler-Schüler im Dezember 1982 zu Hertha BSC Berlin. ImMärz 1983 zog er sich bei einem Auswärtsspiel in Düsseldorf einenMuskelfaserriss im rechten Oberschenkel zu, von dem er sich nachvielen Jahren Kraft raubenden Fußballs nicht mehr erholte. Nach 311Erstliga-Partien, in denen er es immerhin auf 57 Tore brachte, warSchluss: Sport-Invalidität.

Danach arbeitete er in der Sportartikel-Industrie, erwarb späteran der Deutschen Sporthochschule (DSH) in Köln das Trainer-Diplom undübernahm in der Saison 1989/1990 als Assistent seines langjährigenMitspielers Horst Wohlers bei Bayer Uerdingen eine erste Position imLehr-Bereich. Danach war er acht Jahre als Co-Bundestrainer und imNachwuchswesen für den DFB tätig, ehe er im November 1998 bei«seinen» Borussen erstmal Chefcoach eines Clubs wurde. Den späterenAbstieg konnte er allerdings nicht verhindern. Am 31. August 1999 bater angesichts einer sportlichen Talfahrt um Vertragsauflösung.

Seit Ende Juli 2001 ist Bonhof für Sporting Kuwait verantwortlich,«und das läuft ordentlich». Immerhin ist sein Team Tabellen-Dritterin der Meisterschaft des Emirats. Zudem hat die Mannschaft dasPokalfinale erreicht, «und das will ich auch gewinnen». Am 31. Juliendet Bonhofs Kontrakt, was danach kommt, ist offen. «Ich würde gernwieder runter gehen, auch wenn ich beim Golf dort nur Bunkerschlägeüben kann.»

Mit großer Zuversicht blickt Bonhof auf seine sportlichen Erben:«Der deutschen Nationalmannschaft traue ich bei der WM in Südkoreaund Japan eigentlich alles zu.» Die DFB-Auswahl sei sicher auch unterRudi Völler eine typische Turniermannschaft. Der Jubilar erinnert an1990, als erst Thomas Häßlers Treffer zum 2:1 gegen Wales die späteQualifikation für Italien brachte und Deutschland mit Teamchef FranzBeckenbauer später zum dritten Mal Weltmeister wurde.