Radsport Radsport: Ullrich darf auf Lizenz für 2007 hoffen
Berlin/München/dpa. - Der Schweizer Radsportverband istfür Ullrich zuständig, da der Tour-de-France-Sieger von 1997 inScherzingen wohnt. Ullrich könne fahren, «wenn er eine Mannschafthat», stellte Schläfli fest.
Finanziell sieht die Zukunft für Ullrich dagegen nicht so gut aus.Die Agentur Sportfive stellt die Vermarktung des Radprofis bis aufweiteres ein, meldet das Wochenmagazin «W&V Werben & Verkaufen» inseiner neuen Ausgabe (Donnerstag). Grund dafür sei der anhaltendeDoping-Verdacht gegen Wahl-Schweizer. Erst im April 2006 hatteSportfive einen Vermarktungsvertrag mit dem gebürtigen Rostockergeschlossen. Auch der Schweizer Uhrenhersteller IWC - Ullrichsgrößter Privatsponsor - zieht Konsequenzen aus den fortwährendenDoping-Vorwürfen und legt sein Sponsorship auf Eis. Der IWC-Vertragläuft nach W&V-Informationen schon Anfang 2007 aus.
Bislang galt eine Sperre Ullrichs durch den Schweizer Verband alssicher. Nun scheint man dort wegen des schleppenden Verfahrensunruhig zu werden. «Es tut sich nichts. Am Rande der WM hat sichnichts bewegt», kritisierte Schläfli. Er hatte vor mehr als vierWochen die Ermittlungs-Unterlagen der Guardia Civil im Zusammenhangmit dem Fall des Doping-Arztes Eufemiano Fuentes an den WeltverbandUCI zurückgeschickt.
«Seitdem habe ich nichts gehört. Ich benötige für ein Disziplinar-Verfahren oder eine Anklage beglaubigte Unterlagen. Das ist nuneinmal in der Schweiz Gesetz. Aber es tut sich nichts. Wenn uns dieUCI nicht hilft, hat sich die Sache erledigt. Im Moment haben wir inder Schweiz keinen Dopingfall, und es wird auch gegen keinen Fahrermit einer Schweizer Lizenz ermittelt», sagte Schläfli.
Ullrich könnte allerdings Probleme bekommen, ein neues Team zufinden, denn noch gilt der Ethik-Code der Profi-Rennställe, wonachdes Dopings verdächtige Fahrer nicht eingesetzt werden dürfen.Ullrich hatte zuvor bereits mehrfach seine Überzeugung geäußert, dasser sofort ein Team fände, wenn ihn der Schweizer Verband nicht miteiner Sperre belege.
Ullrich war vor der Tour de France von seinem Team T-Mobilesuspendiert worden, als von den spanischen Ermittlern Belege überseine mögliche Verwicklungen in den «Fall Fuentes» in dieÖffentlichkeit gelangt waren. Die Kündigung vom Team T-Mobile war am20. Juli erfolgt.