Radsport Radsport: Ex-Weltmeister Mario Cipollini hört auf

Berlin/dpa. - Mario Cipollini hat seinen Rücktritt verkündet unddamit anderthalb Wochen vor dem Giro Italiens Radsport-Fansgeschockt. Der 38-jährige Sprinter kündigte am Dienstag in einerMitteilung seines Rennstalls Liquigas seinen Rückzug an. Nach LanceArmstrong, der nach der kommenden Tour de France aufhören will, istder Ex-Weltmeister der zweite berühmte Fahrer, der sich in dieserSaison in den Ruhestand verabschiedet. Cipollini, der bei derItalien-Rundfahrt die Rekordzahl von 42 Etappen gewann, nannteAltersgründe für seinen Schritt.
«Es ist eine schmerzliche, aber ehrliche Entscheidung, die dieFans verstehen werden. Für einen älteren Fahrer wie mich ist eswichtiger, den richtigen Moment für den Rücktritt zu finden»,erklärte Cipollini, der von seinen Fans «Super-Mario» gerufen wurde,in seiner 17-jährigen Profi-Karriere 189 Siege feierte und beim Giroinsgesamt sechs Tage lang das Rosa Trikot des Führenden trug. Zuletztgewann er am 7. März die Lucca-Rundfahrt in der Toskana.
Mit zwölf Tageserfolgen war der stets auf ein modisches Äußeresbedachte Sprinter zwar auch bei der Tour de France erfolgreich.Allerdings stieg er bei der Frankreich-Rundfahrt bei all seinen achtTeilnahmen vorzeitig aus und zog sich den Zorn der Organisatoren zu.Seiner damaligen Mannschaft Domina Vacanze wurde die Einladungverweigert, auch als Cipollini 2002 in Zolder Weltmeister wurde. ErikZabel hatte er damals nur den dritten Platz überlassen. Im selbenJahr hatte er mit Mailand-San-Remo auch das für Italiens Rad-ProfisPrestige trächtigste Ein-Tages-Rennen gewonnen.
Allerdings hatte Cipollini in den vergangenen Jahren durchAlessandro Petacchi starke und zuletzt meist übermächtige Konkurrenzim eigenen Land bekommen. Bei der Lucca-Rundfahrt hatte er Petacchizwar geschlagen, doch während sein Rivale kurz darauf bei Mailand-San-Remo triumphierte, blieb Cipollini nur der 36. Platz beim erstengroßen Rennen für seinen neuen Rennstall Luquigas. Bei Domina Vacanzehatte er keinen neuen Vertrag mehr erhalten. Daher war schon am Endedes vergangenen Jahres mit Cipollinis Rücktritt gerechnet worden.