Queen und Philip feiern 60. Hochzeitstag
London/dpa. - Prachtvolle Diamanthochzeit bei den Royals: Königin Elizabeth II. und Prinz Philip sind am Montag mit einem großen Dankgottesdienst in der Westminsterabtei gefeiert worden.
Der 60. Hochzeitstag des Paares sei ein bedeutender Meilenstein in einer Partnerschaft, die stets «im vollen Licht der Öffentlichkeit» gestanden habe, sagte der Erzbischof von Canterbury, Rowan Williams, das geistliche Oberhaupt der Kirche von England, vor 2000 Ehrengästen.
Das Vereinigte Königreich feiere mit der Diamantenen Hochzeit - der ersten einer britischen Queen überhaupt - nicht einfach nur ein Ehejubiläum, sondern die jahrzehntelange «Beziehung zwischen der Monarchin und dem Volk, für die diese Ehe ebenfalls ein Symbol ist». Zuvor war die 81-jährige Queen, die in einem weißen, silberbestickten Mantel über einem weißen Kleid und weißem Hut erschien, an der Seite von Prinz Philip (86) von Schaulustigen bejubelt worden. Anders als bei der Hochzeit trug der Philip nicht seine Marine-Uniform, sondern einen schlichten dunklen Anzug.
Völlig vergessen war die ungute Stimmung im Jahr der Goldenen Hochzeit der Queen. Im Sommer 1997 war die Prinzessin Diana bei einem Autounfall ums Leben gekommen, und die Queen hatte sich tagelang geweigert, öffentlich Trauer um die Ex-Schwiegertochter zu zeigen. Während damals viele Briten die Monarchie infrage stellten, ist die Popularität der Königin und ihres Gatten heute ebenso groß wie bei ihrer Eheschließung vor sechs Jahrzehnten.
Dennoch dürfte so mancher in der Westministerabtei an Diana gedacht haben. In der Krönungskirche britischer Könige hatte die bewegende Trauerfeier für die Prinzessin stattgefunden. Zehn Jahre danach sprach jetzt ihr erster Sohn, der 25-jährige Prinz William, ein Gebet für seine Großeltern: «Lasst uns lieben, denn die Liebe kommt von Gott (...) Wer nicht liebt, kennt keinen Gott», sagte er vor den Gästen, zu denen neben seinem Bruder, Prinz Harry, auch sein Vater, Prinz Charles, und dessen Ehefrau Camilla gehörten.
Oscar-Preisträgerin Judi Dench trug bei der feierlichen Zeremonie die eigens für diesen Tag von Nationaldichter Andrew Motion verfassten Verse vor. Auch er verwies auf die öffentliche Rolle des Königlichen Paares. Es habe dadurch «ein Leben entfernt von den unseren geführt, das jeden Tag und bei jeder Aktion im öffentlichen Blick steht».
Einige der Musikanten, die kirchliche Kompositionen - darunter von Johann Sebastian Bach - aufführten, hatten bereits vor 60 Jahren aufgespielt, als sich Elizabeth und Philip ewige Treue schworen. Neu war im Vergleich zu dem damaligen Gottesdienst unter anderem die Anwesenheit von Repräsentanten zahlreicher Religionen. Damit wurde unterstrichen, dass Elizabeth II. die Königin eines inzwischen wahrhaft multikulturellen Großbritannien ist.
Eingeladen waren auch deutsche Adlige aus der Familie von Prinz Philip. Bei der Hochzeit im Jahr 1947 war der deutsche Verwandtschaftszweig - darunter alle drei Schwestern, die deutsche Ehemänner hatten - wegen der erst kurze Zeit zurückliegenden Verbrechen des Nazi-Regimes noch unerwünscht. Nun aber werde «der Krieg zum Hochzeitstag der Königin zur Ruhe gelegt», hatte am Wochenende die «Times» kommentiert. Philip gehört zum Haus Schleswig- Holstein-Sonderburg-Glücksburg und ist zudem über eine Schwester mit der Dynastie der Markgrafen von Baden verwandt.
An diesem Dienstag, ihrem eigentlichen 60. Hochzeitstag, reisen die Queen und Prinz Philip nach Malta. Dort hatten sie bis 1951 die ersten Jahre ihrer Ehe verbracht, weil der Prinz als Marineoffizier auf der Insel stationiert war.