Prozesse Prozesse: DDR-Sprinterin leugnet Doping-Vorwürfe
Hamburg/dpa. - Sie habe nichtmitbekommen, dass in ihrer Trainingsgruppe das Präparat Oral-Turinabol verteilt worden sei. «Ich habe von solchen Praktiken erstnach der Wende gehört», sagte die Weltsportlerin von 1991. Anlass warein Prozess der früheren 400-Meter-Europameisterin Grit Breuer gegenden Heidelberger Doping-Experten Werner Franke.
Der Professor für Zell- und Molekularbiologie hatte dem Ex-Trainerder einstigen Top-Sprinterinnen und Breuers jetzigem Lebenspartner,Thomas Springstein, vorgeworfen, junge Mädchen mit Dopingmittelnvermännlicht zu haben. Grundlage für Frankes Aussagen war eineVernehmung der einstigen Hürden-Sprinterin Frauke Tuttas durch dieBerliner Staatsanwaltschaft im November 1997.
Tuttas hatte zu Protokoll gegeben, Springstein habe sie und ihreTrainingskolleginnen zu DDR-Zeiten mit Oral-Turinabol gedopt. Zu demZeitpunkt sei die damals 16-Jährige mit den späteren WeltmeisterinnenZimmermann und Breuer gemeinsam in einer Trainingsgruppe gewesen.Allerdings habe Tuttas nie persönlich gesehen, dass den anderenMädchen Oral-Turinabol verabreicht oder ausgegeben worden wäre.
Breuer, die auf Frankes Vorwürfe mit einem Verfahren gegen den 70-Jährigen reagiert hatte, sagte am Freitag, sie habe nicht mit derzwei Jahre älteren Zimmermann gemeinsam in einer Gruppe trainiert.Beide Sportlerinnen betonten, dass sie mit diesem Teil ihres Lebensabgeschlossen hätten.